Im Folgenden sind aus diversen Normen des SIA und Publikationen von anderen Fachverbänden die gebräuchlichsten Begriffe aufgeführt und ihre Bedeutung erklärt.Bauteilspezifisch definierte Begriffe sind teilweise sinngemäss auch für andere Bauteile gültig.

Abbordung
Richtungsänderung der Abdichtung bei einem An- oder Abschluss nach unten.
Abdichtung
Gesamtheit aller baulichen Massnahmen, um den Ein- und Austritt von Flüssigkeit und/oder Feuchtigkeit zu verhindern.
Abdichtung mit Verbund
Abdichtung mit nicht unterläufigem, kraftschlüssigem Verbund zum Untergrund.
Abdichtung ohne Schutz- und Nutzschicht
Frei der Bewitterung ausgesetzte Abdichtung. Die Abdichtung wird mechanisch befestigt oder vollflächig geklebt (Nacktdach).
Abdichtung ohne Verbund
Abdichtung ohne kraftschlüssigen Verbund zum Untergrund.
Abdichtungsbahn (Dichtungsbahn)
Industriell gefertigte, flexible, bahnförmige Baustoffe für den Einsatz als Dichtungsschicht in Abdichtungssystemen.
Abdichtungskonzept
Konzept für das Abdichtungssystem und dessen Entwässerung, abgestimmt auf die zulässige Wassereinwirkung während der Nutzung.
Abdichtungssystem
Gesamtheit aller aufeinander abgestimmten Teilkomponenten, welche die Funktion Abdichtung umfassen.
Abdunkelung
Je nach Storenart mehr oder weniger erreichbare Verhinderung von Lichteinfall.
Abflussbeiwert
Von der Oberflächenbeschaffenheit abhängiger Faktor zur Berechnung des zu erwartenden Regenwasserabflusses.
Ableitkonzept
Konzept zur Abdichtung und deren Entwässerung, umfassend die Gesamtheit aller aufeinander abgestimmten Komponenten, welche die Funktion Ableiten mittels Drainage- und Entwässerungsmassnahmen erfüllen.
Abnahme
Übergabe des Bauwerks oder eines Bauwerksteils an die Bauherrschaft.
Absanden
Ablösungen von Partikeln aus der Untergrundoberfläche infolge ungenügender Festigkeit.
Abschluss
Ausbildung der Schichten der Dachkonstruktion am Dachrand bzw. Ende der Abdichtung am Rande des Bauwerks.
Abschlussprofil
Profil zur Einfassung von Bekleidungen.
Abschottung
Unterteilung einer flächigen Abdichtung in Teilflächen zur Beschränkung der Wasserausbreitung im Schadenfall. Vertikale Unterteilung im Deckenhohlraum zur Verhinderung von Schall-, Feuer- oder Rauchausbreitung.
Aktivitätsgrad, metabolische Aktivität (M)
Wärmeabgabeleistung einer Person bei einer bestimmten körperlichen Tätigkeit, bezogen auf die Körperoberfläche. 1 met (= 58 W/m2) entspricht der Wärmeabgabe einer ruhig sitzenden Person.
Akustikdecke
Deckenbekleidung mit schallabsorbierender und/oder schallreflektierender Funktion zur Beeinflussung der Raumakustik.
Akustikputzmörtel
Poröser Mörtel mit schallabsorbierenden Eigenschaften.
Amortisationszeit
Zeitdauer, über welche die Investition oder die graue Energie abgeschrieben wird.
Anhydrit
Wasserfreies Calciumsulfat, das aus natürlichen Vorkommen stammt, durch einen chemischen Vorgang gewonnen oder thermisch hergestellt wird.
Annuität
Der über die Nutzungsdauer konstante Jahresbetrag, welcher die Rückzahlung und Verzinsung zum Kalkulationszinssatz eines in ein Projekt investierten Kapitals gewährleistet.
Anputzen
Anschliessen von Putz an angrenzende Bauteile im gleichen Arbeitsgang mit dem Verputzen.
Anschlageinrichtung
Anordnung von Einzelteilen, die einen oder mehrere fixe oder bewegliche Anschlagpunkte enthält, z.B. Dachhaken, Anschlagpunkte usw. Anschlageinrichtungen werden für Arbeiten im Anseilschutz benötigt (Einsatz eines persönlichen Absturzschutzsystems).
Anschlussprofil
Profil zur Ausbildung des Anschlusses einer Bekleidung an ein anderes Bauteil.
Anschluss
Ausbildung der Schichten untereinander (z.B. bei verschiedenen Abdichtungsmaterialien), bei Durchdringungen und gegen angrenzende Bauteile. Verbindung von Abdichtungen oder Übergang der Abdichtung zu anderen Bauteilen.
Äquivalente Schallabsorptionsfläche (A)
Fläche vollständiger Schallabsorption in m2, die ebenso viel Schallenergie schlucken würde wie Wände, Decken und Bodenfläche sowie Personen, Mobiliar, Pflanzen usw. in einem Raum.
Arbeitsfuge
Trennstelle in einem Bauteil oder in einer Schicht infolge
einer zeitlichen Unterbrechung eines Arbeitsvorganges.
Asymmetrie der Strahlungstemperatur (Δθr)
Differenz der mittleren Strahlungstemperaturen zweier durch eine gedankliche Ebene horizontal oder vertikal getrennter Halbräume.
Aufbaukomponente
An die Deckenbekleidung aufgesetzter Teil mit spezieller Funktion, z.B. Beleuchtung, Klima, Sensorik, Sicherheit, Multimedia, Dekor.
Aufbordung
Richtungsänderung der Abdichtung bei einem An- oder Abschluss nach oben.
Aufenthaltsbereich
In einem Raum das Volumen, in dem sich die Personen oft aufhalten. Die Behaglichkeitsanforderungen gelten für den ganzen Aufenthaltsbereich.
Auffangnetz (Schutznetz)
Auffangnetze werden im absturzgefährdeten Bereich vollflächig montiert und wirken so als Kollektivschutzeinrichtung.
Auffeuchtung
Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts von Materialien während der Bauzeit und nach Fertigstellung.
Ausfachung (Paneel, Füllelement)
Füll- oder Bekleidungselement, das aus einem oder mehreren miteinander verbundenen Teilen bestehen kann und in einem umlaufenden Rahmen montiert ist.
Ausführung
Gesamtheit der Tätigkeiten und Massnahmen zur physischen Erstellung eines Bauwerks einschliesslich Vorbereitung der Ausführung.
Ausführungskontrollen
Kontrollen der korrekten Umsetzung der Projektvorgaben während der Ausführung.
Ausgleichsfeuchte
Materialfeuchte, welche sich bei einer bestimmten relativen Luftfeuchte und bestimmten Temperatur mit der Zeit einstellt (Massen-%).
Ausgleichsputz
Bewehrte oder unbewehrte Schicht zum Ausgleichen von unbebenen Untergründen.
Ausgleichsschicht
Durchgehende Schicht, die Unebenheiten und Höhendifferenzen des Untergrundes ausgleicht und/oder ein Gefälle herstellt.
Ausschnitt
Aussparung im Bekleidungselement.
Ausschreibungsunterlagen
Text der vorgesehenen Werkvertragsurkunde, besondere Bestimmungen, Leistungsverzeichnis oder Baubeschreibung, Pläne sowie allgemeine Bestimmungen.
Aussenlufttemperatur (θa,e)
Trockentemperatur der Aussenluft, gemessen ohne Strahlungseinfluss und ausserhalb von lokalen Temperatureinflüssen.
Aussenluft-Volumenstrom (qv,a,e)
Luftvolumenstrom, der von aussen durch eine Leitung, eine Öffnung oder durch Undichtheit in den Raum eindringt.
Aussenputz
Putzmörtel, der aufgrund seiner Zusammensetzung an bewitterten und unbewitterten Flächen aufgebracht werden kann.
Aussentemperatur (θe)
Temperatur der Aussenluft unter der Annahme, dass die Strahlungstemperatur der Aussenumgebung nahezu gleich der Aussenlufttemperatur ist. Zulässige Vereinfachung bei Berechnungen des Wärmetransfers: Aussentemperatur = Aussenlufttemperatur.
Aussenwandkonstruktion
Aussenwandkonstruktionen bestehen aus der eigentlichen Aussenwand, der darauf angebrachten Aussenwandbekleidung sowie allfälligen Innenbekleidungen. (VKF-BSR 10-15)
Aussteifende Wand
In der Regel rechtwinklig zu einer anderen Wand stehende Wand, die Letzterer als Auflager zur Aufnahme von horizontalen Kräften dient.
Auswirkungen
Antworten des Tragwerks auf Einwirkungen (Spannungen, Schnittgrössen, Reaktionen, Verformungen, Verschiebungen sowie andere, bauweisenspezifische Auswirkungen).
Backstein
Gebrannter Mauerstein (Mauerziegel).
Balkon
Auskragendes, begehbares Bauteil ohne Wärmedämmung.
Bauakustik
Teilgebiet der Akustik, das sich mit dem Schallschutz in Bauten befasst: Luftschall-, Körperschall- und Trittschallschutz sowie Schutz vor Geräuschen gebäudetechnischer Anlagen und fester Einrichtungen.
Bauakustik-Bereich
Die für die Bauakustik massgebenden Bereiche des akustischen Spektrums. Falls keine weiteren Angaben bestehen, sind die Terzmittenfrequenzen 100 Hz bis 3’150 Hz gemeint.
Bauausführung
Vertragsgemässe Durchführung der Bauarbeiten.
Baugrund
Grund aus Locker- oder Festgestein sowie Grundwasser im Bereich eines Bauvorhabens oder einer Fundation.
Bauprodukt
Produkt, das hergestellt wird, um dauerhaft in Bauwerke eingebaut zu werden.
Baustellenmörtel
Auf der Baustelle mit dort abgemessenen und dort gemischten Ausgangsstoffen hergestellter Mörtel.
Baustoffe
Für ein Bauwerk bzw. Tragwerk verwendete Werkstoffe.
Bauteil
System von Baustoffen, die zu einer Funktionseinheit zusammengefügt sind. Physisch unterscheidbarer Teil eines Bauwerks.
Als Bauteile gelten alle Teile eines Bauwerks, an deren Feuerwiderstand Anforderungen gestellt werden. (VKF-BSR 10-15)
Bauverfahren
Art und Weise der Bauausführung.
Bauweise
Art des Bauwerks, bestimmt durch die hauptsächlich verwendeten Baustoffe, z.B. Betonbau, Stahlbau, Stahl-Beton-Verbundbau, Holzbau, Mauerwerksbau.
Bauwerk
Von Bauarbeiten herrührendes Werk.
Bauzeitabdichtung
Schicht inkl. Befestigungen, Durchdringungen, An- und Abschlüssen, welche während einer definierten Bauzeit (Dauer, Jahreszeit) als provisorische Abdichtung dient. Sie kann auch die Funktion der Dampfbremse oder Luftdichtung übernehmen.
Bedachung
Bekleidungs- und Abdichtungssystem eines Gebäudes einschliesslich etwaiger Wärmedämmschichten oder Dampfbremsen, üblicherweise auf ihrer tragenden Unterlage einschliesslich Befestigungsmaterial (Verklebung, mechanischer Befestigung usw.), um die Wetterdichtheit sicherzustellen.
Terrassenböden gelten nicht als Bestandteil der Bedachung, wenn sie auf der Oberseite der Dachkonstruktion angebracht sind und primär dem Schutz der darunterliegenden Bedachung dienen. (VKF-BSR 10-15)
Bedienkraft oder Bedienungskraft
Kraft, die für das Einrasten und Freigeben von Fenster- und Türbeschlägen und zur Einleitung der Bewegung eines Flügelrahmens oder Schiebeflügels sowohl in Öffnungs- als auch in Schliessrichtung erforderlich ist.
Befahranlage
Am Gebäude fest installierte Einrichtung für Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Fassade. Sie besteht in der Regel aus Dachfahrwagen mit Auslegern, Hubwinde und einem an Seilen hängenden Arbeitskorb.
Befestigung
Mechanische Verbindung zwischen Fenster/Türen u.Ä. und Anschlussbauteil oder zwischen zwei Bauteilen.
Befestigung der Bekleidung an die Unterkonstruktion.
Befeuchtung
Zufuhr von Wasserdampf in einen Luftstrom, um dessen relative oder absolute Feuchte auf einen gewünschten Wert zu erhöhen.
Beheizter Raum
Raum, welcher durch eine gebäudetechnische Anlage auf
einen vorgegebenen Sollwert der Raumtemperatur von mehr als 10 °C beheizt wird.
Bekleidung
Äussere, sichtbare Schicht der Aussenwand mit Schutz- und Gestaltungsfunktion sowie innere Schichten an Wänden und Decken, primär mit Gestaltungsfunktion.
Bekleidung mit offenen Fugen
Bekleidung mit offenen Fugen zwischen Bekleidungselementen unter sich und gegenüber anschliessenden Bauteilen.
Bekleidungselement
Sichtbarer Teil der Bekleidung, bestehend aus Standard-,
Mass- und/oder Passelementen.
Bekleidungssystem
Nach Material, Formgebung und Art der Verlegung definierte Bekleidung.
Beleuchtungsstärke (Evm)
Quotient aus dem auf ein kleines Element einer Oberfläche auffallenden Lichtstrom und der Fläche dieses Elements.
Bemessung
Festlegen der Abmessungen, der Baustoffe und der konstruktiven Durchbildung eines Tragwerks auf der Basis von konstruktiven oder ausführungstechnischen Betrachtungen und in der Regel von rechnerischen Nachweisen.
Bemessungswert
Derjenige Wert einer Produkteigenschaft, der für besondere Anwendungsbedingungen gemäss einvernehmlich festgelegter Regeln ermittelt wird.
Benutzungsgeräusche
Geräusch haustechnischer Anlagen und fester Einrichtungen im Gebäude, dessen Intensität und zeitlicher Ablauf weitgehend abhängig von der Art der Benutzung ist.
Beschichtung (Anstrich)
Gesamtheit der Schichten aus Beschichtungsstoffen, die auf einen Untergrund aufgetragen werden.
Beschwerungsschicht
Schicht über der Abdichtung, welche durch ihr Gewicht zum Beispiel der Sicherung gegen Windsog dient.
Betrieb
Technische Betreuung eines Gebäudes, insbesondere seiner technischen Anlagen.
Betriebsanweisungen
An die Eigentümerschaft und das Betriebspersonal gerichtete Weisungen für die Bedienung und den Betrieb der technischen Ausrüstung.
Beurteilungspegel (Lr)
Mass für die Beurteilung der Aussenlärmimmission nach Massgabe der Lärmschutz-Verordnung des Bundes (LSV).
Bewegungsfuge
Fuge zwischen Gebäude- oder Bauteilen zur Aufnahme von Dimensions-, Form- und Lageveränderung dieser Teile sowie zum Ausgleich von Herstellungs- und Ausführungstoleranzen.
Bewehrtes Mauerwerk
Mauerwerk, in das Bewehrungsstäbe oder -netze – in Mörtel oder Füllbeton – so verlegt werden, dass alle Mauerwerkskomponenten die einwirkenden Kräfte gemeinsam aufnehmen.
Bewehrung
Dient zur teilweisen Aufnahme von Zugspannungen innerhalb der Putzschicht und vermindert die Gefahr der Rissbildung.
Stahlstäbe oder -drähte, Bewehrungsmatten oder Fasern, die in Estriche eingebettet sind.
Schwindbewehrung
Dient zur Verteilung der Schwindspannungen beim Abbinden des Grundputzes und reduziert die Gefahr der Schwindrissbildung.
Zugbewehrung
Dient zur Aufnahme beschränkter Zugspannungen innerhalb des Grundputzes und reduziert die Gefahr der Rissbildung im Grundputz infolge Verformungen im Traggrund.
Fugenbewehrung im Trockenbau
Dient zur Aufnahme beschränkter Zugspannungen innerhalb der Spachtelmasse und reduziert die Gefahr der Rissbildungen in der Spachtelmasse infolge Verformungen im Traggrund.
Bewertetes Bau-Schalldämmmass (R‘w)
Einzahlangabe für das in den einzelnen Terzbändern ermittelte Bau-Schalldämmmass (Baumessung).
Bewertetes Schalldämmmass (Rw)
Einzahlangabe für das in den einzelnen Terzbändern ermittelte Schalldämmmass (Laborwert).
Bewertete Trittschallminderung (ΔLw)
Einzahlangabe zur Kennzeichnung der Trittschallverbesserung einer Massivdecke durch eine Deckenauflage (schwimmender Unterlagsboden, weicher Gehbelag usw.) oder durch schalltechnische Entkoppelung von Treppenläufen u.Ä.
Bewittertes Sichtmauerwerk
Sichtmauerwerk mit erhöhter Dauerhaftigkeit gegenüber Schlagregen, Nässe und Frost.
Bezugshöhe (h0)
Bezugshöhe h0 gemäss Norm SIA 261 für die Beurteilung der Schneelast.
Bezugsnachhallzeit (T0)
Dient der Standardisierung von Schalldruckpegeln in einem Raum. Die Bezugsnachhallzeit beträgt 0,5 Sekunde, unabhängig vom Volumen.
Bezugs-Schallabsorptionsfläche (A0)
Vereinbarte Bezugs-Schallabsorptionsfläche A0 = 10 m2.
Bezugsschalldruck (p0)
International festgelegt: p0 = 20 · 10–6 Pa.
Blähperlit; Perlit (EPB)
Leichter körniger Dämmstoff aus natürlich vorkommendem vulkanischem Gestein; hergestellt, indem durch Hitzeeinwirkung eine Zellstruktur gebildet wird.
Blähton
Leichter körniger Dämmstoff mit einer Zellstruktur, die durch Expandieren mineralischer Tone durch Hitze entsteht.
Blechprofil
Nach Bedarf abgekantete und/oder abgerundete Bleche.
Blendrahmen
Umrahmung eines Fensters, die eine Verbindung mit dem Baukörper ermöglicht.
Blindschalung
Auf Unterkonstruktion befestigte Bretterschalung oder Plattenbekleidung. Die Blindschalung dient z.B. als Verlegeunterlage für Metallbekleidungen.
Boden
Oberste, unversiegelte Erdschicht, in der Pflanzen wachsen können, bestehend aus Unter- und Oberboden.
Bodenbelag im Verbund
Bodenbelag, der mit dem Untergrund verbunden ist.
Brandabschnitte
Brandabschnitte sind Bereiche von Bauten und Anlagen, die durch brandabschnittsbildende Bauteile voneinander getrennt sind.
Brandriegel
Brandriegel sind horizontal oder vertikal angeordnete Schutzstreifen innerhalb der Dämmebene von Wärmedämmverbundsystemen, welche die unkontrollierte Brandausbreitung innerhalb der Dämmebene verhindern. (VKF-BSR 10-15)
Brandschutzdecke
Deckenbekleidung zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen.
Brennwert (oberer Heizwert) (Ha)
Wärmemenge, die von der Einheitsmenge eines Brennstoffs abgegeben wird, wenn diese bei einem konstanten Druck von 101’320 Pa mit Sauerstoff verbrannt wird und die Verbrennungsprodukte wieder auf die Umgebungstemperatur gebracht werden. Diese Menge enthält die latente Kondensationswärme des gesamten im Brennstoff enthaltenen Wasserdampfs und des durch die Verbrennung des im Brennstoff enthaltenen Wasserstoffs gebildeten Wasserdampfs.
Calciumsulfatestrich
Estrich mit Bindemitteln aus gemahlenem Naturanhydrit, synthetischem Anhydrit oder thermischem Anhydrit bzw. Alpha-Halbhydraten.
Dachbegrünung
Bewusst angelegte oder sich spontan entwickelnde Begrünung eines Bauwerks durch die Einrichtung einer Vegetationstragschicht. Die Differenzierung von Dachbegrünung in Extensiv- und Intensivbegrünung erfolgt nach der Art der Vegetation, dem Ausmass der erforderlichen Pflege und den Nutzungsanforderungen.
Dachflächenfenster
Fenster, das zum Einbau in ein Dach oder ähnliche, geneigte Flächen vorgesehen ist. Dachflächenfenster haben bezüglich Funktion, Reinigung, Wartung und Dauerhaftigkeit dieselben Eigenschaften wie in Wänden eingebaute Fenster.
Dachkonstruktion
Als Dachkonstruktionen gelten Flach-, Steil-, Kuppel- und Tonnendächer usw., deren Neigung um mehr als 10° von der Vertikalen abweicht.
Dachkonstruktionen bestehen aus dem Dach sowie der darauf angebrachten Bedachung. (VKF-BSR 10-15)
Dachsystem
Es wird unterschieden:
– nicht belüftetes geneigtes Dach (Dach mit speziellen Anforderungen bezüglich Feuchteverhalten mit Funktionsnachweis)
– einfach belüftetes geneigtes Dach: geneigtes Dach mit Durchlüftung zwischen Deckung und Unterdach
– zweifach belüftetes geneigtes Dach: geneigtes Dach mit Durchlüftungen zwischen Deckung und Unterdach sowie zwischen Unterdach und Folgeschicht, z.B. Wärmedämmung.
Dämmschicht
Schicht zur Verbesserung des Wärme- und/oder Schalldämmvermögens.
Dämmstoffe tierischen und pflanzlichen Ursprungs
Zum Beispiel Schafwolle, Schilfrohrplatten, Kokosfasermatten, Flachsfaserplatten mit oder ohne Bindemittel, flammhemmenden Mitteln oder anderen Zusätzen.
Dampfbremse
Bauteilschicht, welche die Aufgabe hat, die Wasserdampfdiffusion durch dieses Bauteil zu verringern. Sie wird gekennzeichnet durch ihre diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd oder ihre Diffusionswiderstandszahl μ.
Dauerfunktionsfähigkeit
Mechanische Dauerhaftigkeit von beweglichen Teilen von Fenstern, Türen und Toren unter Berücksichtigung einer festgelegten Anzahl Bedienungszyklen.
Dauergeräusch
Geräusch mit einer Dauer von mehr als 3 Minuten oder einer grossen Häufigkeit des Auftretens im Verlaufe einer Tag- bzw. Nachtphase.
Dauerhaftigkeit
Erfüllung der Anforderungen an Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit im Rahmen der vereinbarten Nutzung und Nutzungsdauer sowie der vorhersehbaren Einwirkungen, ohne unvorhergesehenen Aufwand für Instandhaltung und Instandsetzung.
Fähigkeit von Bestandteilen eines Produkts, während einer wirtschaftlich vertretbaren Nutzungsdauer die vorgesehenen Anforderungen zu erfüllen.
Deckenbekleidung
Gesamtheit der Konstruktionsteile unterhalb des Untergrundes, bestehend aus Unterkonstruktion und einzelnen oder zusammenhängenden Bekleidungselementen. Sie kann unter anderem wärme- oder schalldämmende/schallabsorbierende Funktionen erfüllen. Sie kann die Funktionsfähigkeit von thermoaktiven Bauteilsystemen (TABS) beeinflussen.
Deckenhohlraum
Raum zwischen Unterkante des Untergrundes und Oberkante des Trag- oder Grundprofils.
Deckputz (Oberputz)
Äusserste Schicht des Putzaufbaues. Sie dient als Witterungsschutz und zur Erreichung einer bestimmten Oberflächenstruktur und Farbgebung. Der Deckputz kann in mehreren Arbeitsgängen aufgebracht werden und der Untergrund für eine Beschichtung (Anstrich) sein.
Deckschicht
Schicht bestehend aus mineralischen oder organischen Materialien, die die äusserste Lage eines Systems bildet, z.B. Kunststoffputz, mineralischer Putz, Silikatputz, Silikonharzputz, Beschichtung (Anstrich). Die Deckschicht stellt den Schutz gegen äussere Einflüsse dar. Ausserdem werden mit der Deckschicht die Oberflächenbeschaffenheit und/oder die Farbgebung bestimmt.
Deckstreifen
Abschlussstreifen aus Metall beim Übergang der Abdichtung zu aufgehenden Bauteilen. Der Deckstreifen wird oben mit einer dauerelastischen Kittfuge abgedichtet. Der Deckstreifen dient als mechanischer Schutz im Sockelbereich.
Deckung
Oberste, der direkten Bewitterung ausgesetzte Schicht auf dem Dach.
Deckungssystem
Nach Material, Formgebung und Art der Verlegung definierte Deckung.
Dehnungselement
Element zur Aufnahme von Längenänderungen und Verformungen.
Dichtschlämme
Ein- oder zweikomponentige Massen auf Basis von Zement, Gesteinskörnungen und besonderen Zusatzstoffen.
Dichtungsbahnen
Beschichtung
In flüssiger oder pastöser Form schichtweise aufgebrachter Baustoff, welcher fest wird.
Bitumenbahn
Flexibler, bahnenförmiger Baustoff, bestehend aus einer Bitumen- oder Polymerbitumen-Dichtungsmasse und einer oder mehreren Trägereinlagen.
Bitumen-Dichtungsbahn (BD)
Bitumenbahn, deren Dichtungsmasse mehrheitlich aus Bitumen besteht.
Dichtungsbelag
Walzasphaltschicht (AC) mit Abdichtungsfunktion.
Dickbeschichtung
Ein- oder zweikomponentige Masse auf Basis von Bitumenemulsion, mit oder ohne Beimengungen, wie z.B. Zusatzstoffe oder Mineralstoffe.
Elastomer-Dichtungsbahn (EDB)
Dichtungsbahn mit und ohne Einlage oder Kaschierung,
deren Dichtungsmasse mehrheitlich aus einer Mischung von Elastomeren besteht.
Flüssigkunststoff-Abdichtung (FLK)
Flüssig aufzubringende Abdichtung, d.h. Beschichtung aus Polymer-Werkstoffen mit Abdichtungsfunktion.
Gussasphalt-Abdichtung (MA-Abdichtung)
Einlagige Gussasphalt-Schicht, welche auf einer geeigneten Trennschicht aufgebaut ist.
Kunststoff-Dichtungsbahn (KDB)
Dichtungsbahn, deren Dichtungsmasse mehrheitlich aus
einer homogenisierten Mischung von thermoplastischen Kunststoffen besteht.
Polymerbitumen-Dichtungsbahn (PBD)
Bitumenbahn, deren Dichtungsmasse mehrheitlich aus einer Mischung von Bitumen und Polymeren besteht.
Ton-Dichtungsbahn (TDB)
Dichtungsbahn, deren Dichtungsfunktion im Wesentlichen durch Ton erfüllt wird.
Dichtungsschicht
Schicht, die den Ein- oder Austritt von Flüssigkeit und Feuchtigkeit verhindert.
Doppelfassade
Doppelfassaden sind mehrschichtige Aussenwandkonstruktionen, welche aus einer Primär- und einer Sekundärfassade bestehen. (VKF-BSR 10-15)
Drainage, Drainageschicht (Sickerschicht)
Flächenförmige Drainage. Entwässerungseinrichtung unterhalb der Vegetationstragschicht. Entwässerung, um den Aufbau eines Wasserdrucks zu verhindern.
Drehflügel
Drehbarer Flügel eines Fensters oder einer Türe.
Drückendes Wasser
Wasser, welches auf die Abdichtung von Bauwerken oder Bauteilen einen hydrostatischen Druck ausübt.
Druckhöhe
Für das Abfliessen wirksame Wasserstandshöhe über der Überlaufkante des Notüberlaufes.
Druckspannung bei 10 % Stauchung (σ10) bzw. Druckfestigkeit (σm)
Verhältnis von Druckkraft bei 10 % Stauchung bzw. Höchstkraft zum Ausgangsquerschnitt des Probekörpers senkrecht zur Kraftrichtung (Höchstkraft, wenn beim Erreichen der Quetschgrenze oder des Bruchs die Stauchung kleiner als 10 % ist).
Dünnbettmörtel
Mörtel zur Verwendung in 2 bis 3 mm dicken Fugen.
Dünnschichtsystem
Beim Dünnschichtsystem beträgt die Schichtdicke des Grundputzes mindestens 2 mm und maximal 7 mm.
Durchlüftung
Mit Aussenluft durchströmter Hohlraum zwischen zwei Schichten.
Durchschusshemmung
Die Durchschusshemmung verhindert das Durchdringen von Geschossen oder Geschossfragmenten durch die Bauteile. Fenster oder Türen mit Durchschusshemmung sind Sonderkonstruktionen.
Eigenlast
Durch die Masse des Tragwerks erzeugte Last.
Einbaukomponente
In die Deckenbekleidung eingelassener Teil mit spezieller Funktion, z.B. Beleuchtung, Klima, Sensorik, Sicherheit, Multimedia, Dekor.
Einbruchhemmung
Eigenschaft von Vorhangfassaden, Fenstern, Fenstertüren und Türen, dem Versuch zu widerstehen, sich unter Einsatz von körperlicher Gewalt und unter Zuhilfenahme vorher festgelegter Werkzeuge gewaltsam Zutritt zu dem geschützten Raum oder Bereich zu verschaffen.
Einschichtiger Bodenbelag
Bodenbelag, der in einem Arbeitsgang in der erforderlichen Dicke hergestellt wird.
Einsteinmauerwerk
Mauerwerk im Läufer- oder Binderverband, dessen Dicke der Breite bzw. Länge eines Mauersteins entspricht.
Einwirkungen
Mechanische (Lasten, Kräfte), andere physikalische (Temperatur, Feuchtigkeit), chemische (Salze, Säuren und Laugen, organische Verbindungen) und biologische (Bakterien, Insekten, Pilze, Algen) Einwirkungen auf das Bauwerk, resultierend aus der Ausführung und der Nutzung sowie infolge von Umwelteinflüssen.
Einzelanforderungen
Anforderungen an einzelne Teile der thermischen Gebäudehülle. Sie sind einzuhalten, wenn auf den Nachweis der Systemanforderungen an den Heizwärmebedarf verzichtet wird.
Einzelgeräusch
Geräusch mit einer Dauer von maximal 3 Minuten und einer geringen Häufigkeit des Auftretens im Verlaufe einer Tag- bzw. Nachtphase.
Empfundene Temperatur (θo)
Für die thermische Behaglichkeit des Menschen massgebende Temperatur unter Berücksichtigung der Lufttemperatur am betrachteten Ort im Raum und der Strahlungstemperatur der Umgebungsflächen.
Sie ist gleich der theoretisch gleichmässigen Oberflächentemperatur eines abgeschlossenen Raums, in dem ein Nutzer die gleiche Wärmemenge durch Strahlung und Konvektion wie im tatsächlichen ungleichmässigen Raum abgeben oder aufnehmen würde. Wird auch als operative Temperatur bezeichnet. In geschlossenen Räumen mit kleiner Luftgeschwindigkeit (≤ 0,2 m/s) wird die empfundene Temperatur dem arithmetischen Mittel zwischen der Lufttemperatur und der mittleren Strahlungstemperatur gleichgesetzt.
Endenergie (Ef)
Energie, die am Standort zum Verbrauch zur Verfügung steht. Das ist gleich der Summe aus gelieferter Energie minus zurückgelieferter Energie plus die innerhalb des Bilanzperimeters genutzte eigenerzeugte Energie. Die Endenergie wird nach Energieträger separat ausgewiesen.
Energie pro Person (EP)
Energiebewertung dividiert durch die Anzahl Personen im Gebäude. Massgebend ist die Personenzahl, die regelmässig erreicht wird (Vollbelegung).
Energieäquivalenter Dauerschallpegel (LAeq)
Über die Beobachtungszeit konstanter Pegelwert, der die gleiche Energie zum Empfänger bringt wie ein in der gleichen Zeitspanne schwankender Schallpegel. Entsprechend der verwendeten Bewertungskurve z.B in dBA angegeben.
Energieausweis
Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes. Dieser Ausweis beruht auf einer Energiebedarfs- oder einer Energieverbrauchsbewertung.
Energiebezugsfläche (AE)
Summe aller ober- und unterirdischen Geschossflächen, die innerhalb der thermischen Gebäudehülle liegen und für deren Nutzung ein Konditionieren notwendig ist.
Energieeffizienzklasse
Leicht verständlicher Indikator zur Angabe der Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes.
Energiekennzahl (E)
Gewichteter Energiebedarf bzw. -verbrauch eines Gebäudes während eines Jahres, bezogen auf die Energiebezugsfläche.
Entsorgung
Die Entsorgung von Gebäuden oder Gebäudeteilen umfasst den Rückbau des Gebäudes bzw. der Gebäudeteile und die Entsorgung der Bauteile und Baustoffe, d.h. die Trennung und Aufbereitung von Bauteilen und Baustoffen zu stofflichen wiederverwertbarten, verbrennbaren oder deponierfähigen Baustoffen oder Baustoffgemischen (Fraktionen) inklusive der Verbrennungs- und Ablagerungsprozesse. Die Rezyklierung ist nicht Teil der Entsorgung.
Entspannter Luftraum
Konstruktionsbedingter Hohlraum mit einer Öffnung zur Kaltseite, um den Feuchtetransport zu gewährleisten.
Entwässerung
Massnahmen zum Fassen und Ableiten von Wasser und anderen Flüssigkeiten.
Entwässerungssystem (Entwässerungsanlage)
Anlage bestehend aus Entwässerungsgegenständen, Rohrleitungen und anderen Bauteilen, welche Wasser sammelt und ableitet.
Entwurf
Gesamtheit der von den Nutzungsanforderungen zum Tragwerkskonzept bzw. zum Bauwerk führenden Tätigkeiten und Entwicklungen sowie deren Ergebnis.
Erdfeucht
Konsistenz des frischen Estrichmörtels mit einem Flüssigkeitsgehalt, der gerade noch eine Verdichtung ermöglicht.
Ergänzungselement
An- und Abschlussprofile, Fugenprofile, Lüftungsprofile, Dämmstoffhalter, Dichtungsprofile oder -bänder, Abdeckprofile usw.
Erhaltung
Gesamtheit der Tätigkeiten und Massnahmen zur Sicherstellung des Bestandes, der Funktion sowie der materiellen und ideellen Werte eines Bauwerks.
Erneuerung
Massgebliche Veränderungen von Komponenten, Bauteilen oder dem gesamten Gebäude zur Anpassung an aktuelle Anforderungen. Damit wird eine Weiterentwicklung des Gebäudes sichergestellt.
Teilerneuerung
Erneuerung von einzelnen Komponenten oder Bauteilen, wenn an ihnen massgebliche Veränderungen und nicht nur Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten vorgenommen werden.
Gesamterneuerung
Erneuerung eines Gebäudes, wenn an ihm massgebliche Veränderungen vorgenommen werden, sodass es nach der Erneuerung in wesentlichen Teilen einem Neubau entspricht. Sie kann in einem Schritt oder in mehreren Etappen durchgeführt werden.
Energetische Gesamterneuerung
Massnahmen zur energetischen Verbesserung an einer Mehrheit der energierelevanten Teile von Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Die Massnahmen umfassen: Reduktion der gesamten Endenergie, effiziente Bedarfsdeckung, Substitution von fossilen durch erneuerbare Energieträger.
Erosionsschutz
Massnahme zum Schutz vor Verfrachtung der Vegetationstragschicht durch Wind oder Wasser.
Ersatzinvestitionen
Investitionen, welche während der Betrachtungsperiode notwendig werden, weil die Nutzungsdauer von Bauteilen abgelaufen ist.
Erstellung
Errichten eines Gebäudes mit allen dazu notwendigen Tätigkeiten von der Planung bis zur Inbetriebnahme.
Erzeugungsanlage
Gebäudetechnische Anlage, welche Energie aus am Standort anfallenden erneuerbaren Energien (mit Sonnenkollektoren, Solarzellen, Windgeneratoren usw.) oder aus am Standort anfallendem Abfall (mit Biogasanlagen) erzeugt.
Estrich (Unterlagsboden)
Schicht oder Schichten aus Estrichmörtel, die auf der Baustelle direkt auf den Untergrund, mit oder ohne Verbund, oder auf eine zwischenliegende Trenn- oder Dämmschicht aufgebracht werden, um eine oder mehrere der nachstehenden Funktionen zu erfüllen:
– eine vorgegebene Höhenlage zu erreichen;
– einen Bodenbelag aufzunehmen;
• unmittelbar genutzt zu werden.
Estrichmörtel
Ausgangsmischung, die aus Bindemittel, Zuschlägen und gegebenenfalls aus Flüssigkeiten besteht, die das Erhärten des Bindemittels ermöglichen, auch mit Zusatzmitteln und/oder Zusatzstoffen.
Extensivbegrünung
Dachbegrünungen auf dünnen Vegetationstragschichten (Schichtdicke 80 bis 200 mm), die sich aus angesäter, angepflanzter sowie sich spontan angesiedelter Vegetation entwickeln. Der Bewuchs besteht aus Moosen, Sukkulenten, Kräutern und Gräsern, die sich an die extremen Standortbedingungen anpassen und eine hohe Regenerationsfähigkeit haben. Extensive Begrünungen sind nur beschränkt begehbar.
Fassadenbahn
Dichtungsbahn hinter der Bekleidung zum Schutz der dahinter liegenden Schichten vor Wasser, Wind und UV-Strahlung. Es wird unterschieden zwischen Fassadenbahnen für normale und erhöhte Beanspruchung.
Fenster
Bauteil, welches in die Leibung einer Wand- oder geneigten Dachöffnung montiert wird. Es dient zur Belichtung und gegebenenfalls auch zur Belüftung.
Fensterbank
Unterer waagrechter Abschluss der Fensteröffnung zur Abdeckung der Fensterbrüstung.
Fensterflügel
Mit dem Blendrahmen beweglich verbundenes Teil eines Fensters, das sich öffnen lässt, bestehend aus Flügelrahmen mit Verglasung oder Füllung.
Fensterladen
Produkt, das aus einem oder mehreren Ladenflügeln besteht, die sich drehen und/oder falten und/oder schieben lassen, um geöffnet bzw. geschlossen zu werden.
Fenstertür
Türhohes Fenster, das dem Zu- und Durchgang dient.
Feuchte (Feuchtigkeit)
Wasser in gasförmigem, flüssigem oder festem Zustand.
Feuchtetransport
Transport von Feuchte durch ein Bauteil oder eine Bauteilschicht infolge von Diffusion, Kapillarität oder Konvektion.
Feuchtigkeitssperre
Dampfbremse bzw. Dichtungsbahnen als Schicht gegen diffundierenden Wasserdampf und gegen Kapillarwasser (aufsteigende Feuchtigkeit). Feuchtigkeitssperren sind keine Abdichtungen gegen Sicker- und Grundwasser.
Feuerwiderstand
Fähigkeit eines Bauteils, die geforderte Tragsicherheit, den Raumabschluss und/oder die Temperaturbegrenzung unter Normbrandbedingungen für eine bestimmte Dauer zu erfüllen.
Filterschicht
Schicht, die den Transport von Bodenbestandteilen oder Feinteilen der Vegetationstragschicht in darunterliegende Schichten verhindert, z.B. Geotextilien, Kies.
Flachdach
Oberbegriff für Dächer ohne oder mit geringer Neigung und fugenloser Abdichtung.
Flachdachrinne
Flachdachrinnen werden lose auf die Abdichtung verlegt, gewährleisten einen optimalen Wasserabfluss und entlasten den Anschluss (z.B. bei Türschwellen).
Fliessestrich
Estrich, der ohne nennenswerte Verteilung und Verdichtung eingebracht werden kann.
Fliessmörtel
Mörtel in flüssiger Konsistenz, selbstnivellierend.
Frequenz (f)
Zahl der Schwingungen pro Sekunde (Schwingungszahl in Hertz). Mit zunehmender Schwingungszahl nimmt die Tonhöhe zu. Eine Verdoppelung der Schwingungszahl entspricht einer Oktave, die drei Terzen umfasst.
Fries
Als Streifen ausgebildeter Teil der Decken- oder Wandbekleidung.
Fuge
Trennung über den gesamten oder einen Teil des Querschnitts eines Estrichs oder eines anderen Bauteils.
Bewegungsfuge
Fuge durch die ganze Estrichschicht mit eingelegtem Dämmstreifen oder mit einer Einlage, die eine allseitige Bewegung der durch die Fuge abgetrennten Felder zulässt.
Rand- oder Anschlussfuge
Fuge zwischen dem Estrich und den angrenzenden Bauteilen, z.B. Anschlüsse an Wände, Türzargen, Rohre, Säulen usw.
Schwindfuge
Fuge über einen Teil des Estrichquerschnitts, die eine Sollbruchstelle anstelle von unregelmässigen Schwindrissen darstellt oder zur Aufnahme von Längenänderungen infolge Schwindens bestimmt ist.
Fugenband
Fugenband, das so eingebaut wird, dass seine Aussenfläche mit der Oberfläche des Betonbauteils bündig abschliesst (aussen liegend, Randfugenband, Oberflächenfugenband) oder Fugenband, das vollständig einbetoniert wird (innen liegend, Körperfugenband).
Fugenlos
Alle Beläge, die fest mit dem Untergrund verbunden sind (Belag im Verbund), gelten als fugenlos.
Führungsschiene
Seitliches Profil zur Führung des Rollladen- oder Raffstorenbehanges.
Füllbeton
Beton mit geeigneter Konsistenz und bestimmter Korngrösse oder Gesteinskörnung zum Verfüllen von Hohlräumen im Mauerwerk.
Füllung
Paneel aus beliebigen Materialien oder Materialkombinationen, welche eine Öffnung in einem Fenster oder in einer Tür ausfüllt.
Funktionsgeräusch
Geräusch gebäudetechnischer Anlagen und fester Einrichtungen, dessen Intensität und zeitlicher Ablauf weitgehend unabhängig vom Benutzer ist.
Gebäude
Bauwerk, bestehend aus der Gebäudehülle, den Innenbauteilen und den gebäudetechnischen Anlagen.
Gebäudehüllzahl (Ath/AE)
Verhältnis der thermischen Gebäudehüllfäche (Ath) zur Energiebezugsfläche (AE).
Gebäudetechnische Anlage
Für die Nutzung des Gebäudes erforderliche, ortsfest verbundene technische Anlagen für die Verwendungszwecke Raumheizung, Warmwasser, Lüftung/Klimatisierung und allgemeine Gebäudetechnik.
Gebrauchsgrenze
Vereinbarte Grenze der Gebrauchstauglichkeit.
Gebrauchstauglichkeit
Mass für das Einhalten der für die Nutzung eines Bauwerks festgesetzten Anforderung. Fähigkeit eines Tragwerks und weiterer Bauteile, die Funktionstüchtigkeit und das Aussehen des Bauwerks sowie den Komfort der das Bauwerk nutzenden Personen entsprechend den Gebrauchsgrenzen zu gewährleisten.
Geneigtes Dach
Dach mit einer Neigung, die eine überlappend verlegte oder gefalzte Deckung zulässt.
Genutzte Dächer
Dächer oder Dachbereiche, für die eine Nutzung durch Personen und/oder Installationen vorgesehen sind.
Geräusch
Schall, zusammengesetzt aus Teiltönen, deren Frequenzen nicht im Verhältnis ganzer Zahlen zueinander stehen.
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert)
Verhältnis des durch die transparenten Bauteile durchgelassenen Wärmestroms (inkl. sekundäre Wärmeübertragung) zur einfallenden Gesamtstrahlung der Sonne.
Gesamtwert für den Luftschallschutz gegenüber externen Lärmquellen (Aussenlärm, De,tot)
Summe der Kennwerte, die in der jeweiligen Anforderung an den Luftschallschutz gegenüber externen Lärmquellen (De) zu berücksichtigen sind.
Gesamtwert für den Luftschallschutz gegenüber internen Lärmquellen (Innenlärm, Di,tot)
Summe der Kennwerte, die in der jeweiligen Anforderung an den Luftschallschutz gegenüber internen Lärmquellen (Di) zu berücksichtigen sind..
Gesamtwert für den Trittschallschutz (L‘tot)
Summe der Kennwerte, die in der jeweiligen Anforderung an den Trittschallschutz (L‘) zu berücksichtigen sind.
Gesamtwert für Geräusche gebäudetechnischer Anlagen (LH,tot)
Summe der Kennwerte, die in der jeweiligen Anforderung an den Schutz gegenüber Geräuschen gebäudetechnischer Anlagen und fester Einrichtungen zu berücksichtigen sind.
Gestaltung
Schaffung eines ästhetischen Ausdrucks durch räumliche Anordnung, Formgebung und Materialwahl.
Glasanteil (fg)
Verhältnis der Summe der lichtdurchlässigen Glasflächen zur betreffenden Fassadenfläche. Bei der Bestimmung des Glasanteils pro Raum wird die Glasfläche des betreffenden Raums durch die Fassadenfläche des Raums geteilt. Der Glasanteil einer Dachfläche ist gleich der Summe der lichtdurchlässigen Glasflächen geteilt durch die Geschossfläche.
Glaswolle
Mineralwolle, die aus geschmolzenem Glas hergestellt wird.
Gleitschicht
Schicht, welche das Gleiten zwischen zwei Schichten ermöglicht.
Globalstrahlung
Globalstrahlung horizontal (GH)
Kurzwellige totale flächenbezogene Einstrahlungsleistung bzw. -energie auf die horizontale Ebene; Mittelwert bzw. Summe über den betrachteten Zeitraum.
Globalstrahlung vertikal E, S, W, N (GV,i)
Totale flächenbezogene Einstrahlungsleistung bzw. -energie auf die vertikale Ebene mit der Richtung Ost, Süd, West, Nord; Mittelwert bzw. Summe über den betrachteten Zeitraum. Zwischenwerte der Globalstrahlung für Orientierungen zwischen den vier Hauptrichtungen können mit dem geometrischen Mittel der beiden benachbarten Orientierungen angenähert berechnet werden.
Grauwasser
Häusliches Schmutzwasser ohne fäkale Feststoffe und Urin.
Grundbeschichtung
Beschichtung, die zur Haftvermittlung, als Korrosionsschutz, zur Verminderung der Saugfähigkeit des Untergrundes und/oder der Verfestigung oder als Sperrschicht dient.
Grundputz (Unterputz)
Auf die Wärmedämmplatte aufgetragene Schicht mit Bewehrung, als Putzuntergrund (Putzgrund) für den Deckputz. Der Grundputz kann in mehreren Arbeitsgängen aufgebracht werden.
Grundwasser
Fliessendes oder stehendes Wasser, das die Hohlräume im Boden oder Fels zusammenhängend und vollständig ausfüllt.
Gussasphaltbeläge
Bodenbeläge aus Bitumen, Füller und mineralischen Zuschlägen, gegebenenfalls unter Beigabe von Zuschlagstoffen. Gussasphaltbeläge sind im Innen- und Aussenbereich für leichte bis mittlere Beanspruchungen, für schwere nur für rollenden Verkehr geeignet. Gussasphaltbeläge sind wasserdicht, dampfsperrend und gelten als wärmeschützend sowie staubfrei. Sie weisen eine hohe Abrieb- und Schlagfestigkeit auf. Sie sind beschränkt beständig gegen Laugen und Säuren. Die Beläge verformen sich unter Punktlasten bei höheren Temperaturen zunehmend. Gussasphaltbeläge werden in der Regel schwimmend verlegt und sind in der Lage, Risse im Untergrund zu überbrücken. Die fertigen Oberflächen können abgestreut, gesplittet und auch geschliffen werden.
Gussasphaltestrich
Estrich, dessen Bindemittel aus Bitumen besteht.
Haftbrücke, Haftschicht
Schicht, die den Verbund des Belages mit dem Untergrund verbessert.
Schicht zur Verbesserung der Haftung der nachfolgenden Putzschicht auf haftkritischen Untergründen. Die Haftschicht gilt nicht als eigene Putzschicht. Sie kann aus einer Haftbeschichtung, einer Haftbrücke oder einem Zementmörtelanwurf bestehen.
Haftzugfestigkeit
Haftung zweier Schichten aufeinander.
Hangwasser
Im Hang fliessendes Grundwasser. Sicker- und Grundwasser, das mit freiem Gefälle zum Teil auf undurchlässigen Schichten abfliesst und als Quellwassser aus dem Boden austreten kann.
Hartbetonbeläge
Bodenbeläge aus Zement, Zuschlägen, Hartstoffen, Wasser, gegebenenfalls unter Beigabe von Zusatzmitteln oder -stoffen. Hartbetonbeläge sind für leichte bis schwere Beanspruchungen geeignet. Sie sind wasserfest und beständig gegen nicht saure Öle und Benzine. Im Freien müssen Hartbetonbeläge frostgeständig oder Tausalz-beständig ausgeführt werden. Zu den Hartbetonbelägen zählen auch Monobeton- und Zementestriche im Verbund (Zementüberzug).
Hauptflügel, Gehflügel
Flügel eines mehrflügeligen Fensters oder einer Tür, der dazu vorgesehen ist, zuerst bewegt zu werden, um eine Öffnung zu ermöglichen.
Heizwärmebedarf (QH)
Wärme, die dem beheizten Raum während eines Berechnungsschritts zugeführt werden muss, um den Sollwert der Innentemperatur einzuhalten.
Heizwert (unterer Heizwert) (Hi)
Wärmemenge, die bei vollständiger Verbrennung eines Wasserstoff enthaltenden Brennstoffes frei wird, wenn die Kondensationswärme nicht genutzt wird.
Hellbezugswert (Y)
Der Hellbezugswert Y ist der Reflexionsgrad eines bestimmten Farbtons zwischen dem Schwarzpunkt (Y = 0) und dem Weisspunkt (Y = 100). Der Hellbezugswert gibt dabei an, wie weit der betreffende Farbton vom Schwarz- oder Weisspunkt entfernt ist. Es handelt sich um eine relative Leuchtdichte. Bei verputzten Aussendämmungen darf die Deckschicht den Hellbezugswert von Y = 30 nicht unterschreiten.
Hilfsenergie (Eel,aux)
Bei Systemen oder Teilsystemen, die mit Brenn- oder Treibstoffen betrieben werden, und solchen mit thermischem Input die elektrische Energie, die benötigt wird, um die Energietransformation zur Deckung des Energiebedarfs zu unterstützen.
Hinterlage
Schicht im Decken- oder Wandhohlraum, meist Vlies oder Matte zur Schallabsorption oder Platte zur Schallreflexion.
Hinterlüftungsraum
Rückseitig an die Bekleidung angrenzender, mit Aussenluft durchströmter Raum.
Höhenangaben
Rohe Raumhöhe
Distanz von OK rohem Boden bis UK Untergrund.
Lichte Raumhöhe
Distanz von OK fertig Boden bis UK Bekleidungselemente.
Abhängehöhe
Distanz von UK Untergrund bis UK Bekleidungselemente.
Konstruktionshöhe
Distanz von UK Bekleidungselemente bis OK Trag- oder Grundprofil.
Höhe Deckenhohlraum
Höhe, die für Installationen im Deckenhohlraum zur Verfügung steht.
Holzböden
Absperrparkett
Mehrschichtiges Parkett mit unterschiedlicher Faserrichtung der einzelnen Schichten; wird geklebt, genagelt oder schwimmend verlegt. Schleifen und Oberflächenbehandlung erfolgen nach der Verlegung.
Bretterboden
Boden aus ungehobelten, einseitig oder beidseitig gehobelten Parallelbrettern, vor- oder unbehandelt; wird genagelt und/oder geschraubt.
Fertigparkett
Oberbegriff für alle Parkettarten, die bei der Fabrikation versiegelt, geölt oder gewachst werden. Faserrichtung parallel oder senkrecht zur Bodenebene; wird geklebt, genagelt oder schwimmend verlegt.
Klebeparkett
Verlegeeinheit auf Trägerschicht, Faserrichtung parallel zur Bodenebene; wird geklebt. Schleifen und Oberflächenbehandlung erfolgen nach der Verlegung.
Massivparkett
Parkett aus Massivholz in Riemen, Tafeln oder Würfeln; wird unbehandelt verlegt, geklebt oder genagelt.
Riemenboden
Riemen, gehobelt, mit Nut und Kamm oder Nut und Feder, vor- oder unbehandelt, wird genagelt und/oder geschraubt. Die Oberflächenbehandlung erfolgt nach der Verlegung.
Stirnholzboden
Faserrichtung senkrecht zur Bodenebene, vor- oder unbehandelt; wird geklebt oder lose verlegt. Schleifen und Oberflächenbehandlung erfolgen nach der Verlegung.
Holzfaser-Dämmplatte (WF)
Dämmprodukt aus Holzfasern, mit oder ohne Bindemittel, welches mit oder ohne Hitzeeinwirkung in Plattenform gepresst ist.
Holzfaser-Dämmstoff (WF)
Dämmprodukt aus Holzfasern, mit oder ohne Bindemittel.
Holzfeuchte
Masse des im Holz enthaltenen Wassers, ausgedrückt als Prozentsatz der Trockenmasse des Holzes.
Holzwolle-Dämmplatte (WW)
Hartes Dämmprodukt aus loser Holzwolle, gebunden mit mineralischen Bindemitteln und zu seiner endgültigen Dicke zusammengepresst.
Hüllfläche für Luftdichtheit (Ainf)
Gesamtfläche aller Böden, Wände und Decken, die das untersuchte Volumen umschliessen; relevant für die Bestimmung der Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle bei 50 Pa Druckdifferenz. In der SN EN ISO 9972 wird die Hüllfläche der Luftdichtheit mit der Abkürzung AE bezeichnet.
Imprägnierung
Unpigmentierter, nicht filmbildender Beschichtungsstoff, der biozide und/oder wasserabweisende Zusatzstoffe enthält. Imprägnierungen werden auf Holz, Beton, Mauerwerk und Verputz angewendet.
Impulsgeräusch
Einzelimpulse (z.B. Explosion, Knall, Überschallknall usw.); Schallimpulsfolgen, deren Grundfrequenz unter 16 Hz liegt (z.B. Hammerwerk für die Messung der Trittschallübertragung).
Inbetriebnahme
Aufnahme der vereinbarten Nutzung.
Innenputz
Putzmörtel, der aufgrund seiner Zusammensetzung nur im Innenbereich aufgebracht werden kann.
Innere Oberflächentemperatur (θsi)
Temperatur der Oberfläche auf der Innenseite eines Bauteils.
Instandhaltung
Bewahren der Gebrauchstauglichkeit durch regelmässige Massnahmen.
Instandsetzung
Wiederherstellen der Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit für eine vereinbarte Dauer.
Integriertes Beschattungssystem
Bewegliche Beschattungssysteme, z.B. Jalousien und Rollos, die im Scheibenzwischenraum einer Isolierglaseinheit oder Doppelverglasung eingesetzt sind.
Intensivbegrünung
Einfache Intensivbegrünung
Nach gestalterischen Zielvorstellungen angelegte, flächige Dachbegrünung auf mittlerer Vegetationstragschicht (120 bis 300 mm) mit niedrigen und mittelhohen Pflanzen.
Aufwendige Intensivbegrünung (Dachgärten)
Zier-, Gebrauchs- oder Spielrasen sowie Stauden-, Strauch- und Baumpflanzungen. In der Regel auf Vegetationstragschicht von 200 bis über 500 mm.
Interne Wärmeeinträge (Qi)
Wärme, die während einer Berechnungsperiode (Monat) im Raum bzw. innerhalb der thermischen Gebäudehülle durch andere Quellen als die gebäudetechnische Anlage, insbesondere durch Personen, Beleuchtung und Betriebseinrichtungen, abgegeben wird, bezogen auf die Energiebezugsfläche.
Kalksandstein
Hydrothermisch gebundener Mauerstein.
Kapillare Wasseraufnahme
Auf die Oberflächen- und Zeiteinheit bezogene Wasseraufnahme eines Mauersteins bei normgemässem Eintauchen in Wasser.
Kippbegrenzung
Beschlagsteil für Kippflügel, das die Öffnungsweite des Fensterflügels begrenzt.
Kleber
Dient zur Befestigung der Wärmedämmplatten auf dem Untergrund.
Klimadecke
Deckenbekleidung zur Beeinflussung des Raumklimas durch Heizen, Kühlen und Lüften.
Klimakältebedarf (QC)
Wärme, die dem gekühlten Raum während eines Berechnungsschritts entzogen werden muss, um den oberen Sollwert der Raumtemperatur einzuhalten.
Klimatisierter Raum
Raum, welcher durch eine gebäudetechnische Anlage gekühlt, befeuchtet und/oder entfeuchtet wird.
Knirsch vermauern
Fachgerechtes Vermörteln der Lagerfugen, ohne Vermörtelung der Stossfugen (aneinanderstossende Stirnflächen der Mauersteine).
Kondenswasser
Infolge Taupunktunterschreitung anfallendes Wasser.
Konditionierter Raum
Beheizter und/oder klimatisierter Raum.
Konstruktive Durchbildung
Festlegen und gegenseitiges Abstimmen der Konstruktionsdetails.
Kontrollplan
Festlegung von Art, Umfang, Durchführung und Zeitpunkt von Ausführungskontrollen samt Angabe von Qualitätsanforderungen und zulässigen Abweichungen sowie Regelung der Zuständigkeiten und des Informationsflusses.
Kontrollrohr/Kontrollstutzen
An den Tiefpunkten angeordnete Elemente, welche eine permanente und zerstörungsfreie Kontrolle (Wassereintritt) des Schichtaufbaues ermöglichen.
Konvexe Verformung (Randabsenkung)
Absenkung der Feldränder und/oder Aufwölbung der Estrichplattenmitte.
Korkdämmplatte (ICB)
Formstück aus granuliertem Kork, durch Erhitzen unter Druck ohne zusätzliche Bindemittel hergestellt.
Korkschrot
Korkgranulat, welches durch Schleifen und/oder Mahlen von rohem Kork, Korkstein oder Korkstücken gewonnen wird.
Körperschall
Schallwellen, die sich in festen Körpern ausbreiten.
Kunstharzbeläge
Bodenbeläge aus lösemittelfreien synthetischen Reaktionsharzen, Zuschlägen und Zusatzmitteln oder -stoffen. Kunstharzbeläge sind für leichte bis schwere Beanspruchungen geeignet. Sie sind im Allgemeinen flüssigkeits- und dampfdicht und erfüllen höchste Anforderungen an die Hygiene. Die Beläge können beständig gegen chemische Einwirkungen ausgeführt werden. Sie weisen eine mittlere bis hohe Abrieb- und Schlagfestigkeit auf.
Kunstharzestrich
Estrich mit synthetischem Reaktionsharz als Bindemittel, der durch eine chemische Reaktion des synthetischen Reaktionsharzes aus einem flüssigen oder glättbaren Gemisch auf der Baustelle zu einer festen Schicht wird.
Kunststoffputz
Putzmörtel aus Zuschlägen, Zusätzen und organischen Bindemitteln. Dispersionsbindemittelanteil grösser als 5 Massenprozent des Mörtels, ausgedrückt als Festkörperanteil
Lagerfuge
Mit Mörtel gefüllte Fuge zwischen den Lagerflächen von Mauersteinen.
Lagerfugenbewehrung
Vorgefertigte Bewehrung zum Einlegen in Lagerfugen.
Lärmempfindlichkeit
Die Lärmempfindlichkeit gemäss Norm SIA 181 wird in drei Stufen eingeteilt:
Lärmempfindlichkeit gering
Räume für vorwiegend manuelle Tätigkeit; Räume, welche von vielen Personen oder nur kurzzeitig benutzt werden.
Lärmempfindlichkeit mittel
Räume für Wohnen, Schlafen und geistige Arbeiten.
Lärmempfindlichkeit hoch
Räume für Benutzer mit besonders hohem Ruhebedürfnis.
Last
Gravitationsbedingte, auf ein Tragwerk wirkende Kraft.
Lehmputz
Putzmörtel aus Zuschlägen, Zusätzen und Lehm.
Leibung
Seitenflächen in einer Wandöffnung.
Leichtbachstein
Gebrannter Mauerstein mit geringer Rohdichte.
Leichtestrich
Estrich mit einer Trockenrohdichte nach 28 Tagen von unter 1’400 kg/m3.
Leichtgrundputzmörtel
Mörtel aus mineralischen Bindemitteln, organischen Leichtzuschlägen (z.B. Polystyrolschaumstoffgranulat) oder mit mineralischen Leichtzuschlägen (z.B. expandierte Mineralstoffe usw.).
Leichtzementstein
Zementgebundener Mauerstein mit geringer Rohdichte.
Leistungseigenschaft
Eigenschaft eines Bauprodukts, normativ festgelegte Anforderungen zu erfüllen.
Luftdichtheitskonzept
Gesamtheit aller aufeinander abgestimmten Komponenten zur Gewährleistung der erforderlichen Luftdichtigkeit.
Luftdichtung
Warmseitig der Wärmedämmung verlaufende, luftdichte Schicht.
Luftdruck (pb)
Barometerdruck auf Stationshöhe.
Luftdurchlässigkeit
Luftdurchgang durch eine Vorhangfassade, ein Fenster oder einer Fenstertüre, bei einer bestimmten Druckdifferenz. Die Luftmenge wird in m3/h gemessen und bezieht sich auf die Gesamtfläche des Prüfkörpers. Es ist auch ein Bezug zu
Meter Fugenlänge möglich.
Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle bei 50 Pa (qa50)
Luftleckagestrom bei Normalbedingungen und 50 Pa Bezugsdruckdifferenz, bezogen auf die Hüllfläche für die Luftdichtheit.
Luftgeschwindigkeit (va)
Mass der Luftbewegung in einer gegebenen Richtung, gemessen als Strecke je Zeiteinheit.
Luftschall
Schallwellen, die sich in Luft ausbreiten.
Luftschallübertragung
Übertragung von Luftschall von einem Raum zum anderen durch Trennbauteile, durch Öffnungen, Spalte oder über Nebenwege.
Lufttemperatur (θa)
Temperatur der Luft am betrachteten Ort.
Lüftungswärmeverlust (QV)
Wärme, die während einer Berechnungsperiode (Monat) vom beheizten Raum an die äussere Umgebung durch Lüftung abgegeben wird, bezogen auf die Energiebezugsfläche.
Magnesia- und Hartsteinholzbeläge
Magnesiabeläge sind Bodenbeläge aus Magnesiumoxid, mineralischen Zuschlägen und einer wässrigen Lösung aus Magnesiumsalz sowie gegebenenfalls Zusatzmitteln oder -stoffen. Magnesiabeläge sind für leichte bis schwere Beanspruchungen geeignet. Sie werden als Mörtel oder Fliessbeläge eingebaut. Sie sind beständig gegen nicht saure Öle und Benzine. Sie sind wasserempfindlich und ungeeignet für Dauernässe sowie für den Einbau im Freien.
Hartsteinholzbeläge sind Magnesiabeläge mit einer Rohdichte unter 1’600 kg/m3, mit organischen Zuschlägen, vorwiegend aus Holz. Hartsteinholzbeläge gelten als wärmeschützend (fusswarm) und werden bei stehendem Arbeiten nicht als ermüdend empfunden. Sie weisen eine mittlere bis hohe Abriebfestigkeit und eine hohe Schlagfestigkeit auf. Die Beständigkeit gegen Säuren ist sehr beschränkt.
Mangel
Fehlen einer Eigenschaft, die das Bauwerk nach heute anerkannten Regeln der Baukunde oder gemäss Vereinbarung aufweisen sollte.
Markise
Produkt, dessen Behang aus einem Gewebe besteht. Es ist aussen, oberhalb, vor- oder innerhalb einer Öffnung angebracht und wird in einer horizontal und/oder geneigten und/oder vertikalen Ebene genutzt. Markisen können roll- oder faltbar sein.
Masselement
Nach Plan definiertes Bekleidungselement, das vom Standardformat abweicht.
Massenprozent
Feuchtegehalt in Bezug auf die Rohdichte des Materials in Prozenten.
Materialverträglichkeit
Eigenschaft, welche beschreibt, dass bei dauerhaftem Kontakt von Baustoffen keine massgeblichen stofflichen und funktionellen Veränderungen auftreten.
Maueranker
Ergänzungsbauteil zur Verbindung eines Vorsatzmauerwerks mit einer Skelett- oder Wandkonstruktion.
Mauermörtel
Mischung von anorganischen Bindemitteln, Gesteinskörnung und Wasser, gegebenenfalls mit Zusatzstoffen und Zusatzmitteln, zur Verwendung im Mauerwerksbau.
Mauerverband
Anordnung der Mauersteine mit Versatz der Stoss- bzw. Lagerfugen in übereinander liegenden Mauerwerksschichten.
Mauerwerk
In bestimmter Anordnung in mehreren Schichten verlegte und mit Mauermörtel miteinander verbundene Mauersteine, gegebenenfalls ergänzt mit Bewehrung und/oder Füllbeton.
Maximal zulässiger Wasserdampfdruck in der Raumluft (pv,i,max)
In der Raumluft maximal zulässiger Wasserdampfdruck, der auf einem gegebenen Bauteil weder Kondensation noch Schimmelbildung verursacht.
Mechanische Befestigung
Elemente zur Befestigung der Wärmedämmplatten auf dem Untergrund.
Mechanische Lüftung
Luftaustausch, angetrieben von einem oder mehreren Ventilatoren.
Mechanische Sicherung
Element zur Sicherung der Luftdichtheitsschicht (Folie) vor Beschädigungen bei der Messung (Druckdifferenzen können zu Ablösungen der nur getackerten Folie führen).
Mehrschichtiger Bodenbelag
Bodenbelag, der in mehreren Schichten hergestellt wird. Die einzelnen Schichten werden im Verbund hergestellt. Wird die Oberschicht unmittelbar genutzt, wird sie Nutzschicht genannt.
Meterriss
Liegt 1,0 m über der Oberkante des geplanten fertigen Fussbodens und wird z.B. an Türöffnungen markiert.
Mikroporöser Dämmstoff, Silica Aerogel
Dämmstoff in der Form verdichteten Pulvers oder verdichteter Fasern mit einer mittleren verbundenen Porengrösse, die vergleichbar oder kleiner ist als die mittlere freie Weglänge der Luftmoleküle bei Normaldruck.
Mineralfaser
Allgemeiner Begriff für alle nicht metallischen anorganischen Fasern.
Mineralischer Putz
Putzmörtel aus Zuschlägen, Zusätzen und einem oder mehreren mineralischen Bindemitteln, Dispersionsbindemittelanteil 0 bis 5 Massenprozent des Mörtels, ausgedrückt als Festkörperanteil.
Mineralwolle (MW)
Dämmstoff mit wolliger Beschaffenheit, der aus flüssigem Stein, Schlacke oder Glas hergestellt wird.
Mittlere Strahlungstemperatur eines Raums (θr,i)
Oberflächentemperatur eines geschlossenen isothermen Raumes, in welchem für eine definierte Aufenthaltsposition die thermische Strahlung gleich der von den verschiedenen raumumschliessenden Flächen empfangenen Strahlung ist. In erster Näherung ist sie gleich der flächengewichteten inneren Oberflächentemperatur der raumumschliessenden Flächen.
Monobeton
Monolithisch hergestellter Beton mit den Oberflächeneigenschaften eines Hartbetonbelags. Monobeton wird als Überbeton oder als Konstruktionsbeton (Bodenplatte, Decke) erstellt.
Nachbehandlungsmittel
Produkt, das bei frisch verlegten Estrichen aufgebracht wird, um den Feuchtigkeitsverlust beim Austrocknen zu vermindern.
Nachhall
Abnahme der Schallenergie in einem geschlossenen Raum nach Unterbrechung der Schallsendung.
Nachhallzeit (T)
Zeitdauer T in Sekunden, während welcher der Schalldruckpegel in einem Raum nach dem Beenden einer Schallfeldanregung um 60 dB abfällt.
Nachhallzeit-Sollwert (Tsoll)
Projektierungswert der Nachhallzeit zur raumakustischen Konditionierung von Räumen.
Nachweis
Bestätigung der Erfüllung eines Bemessungskriteriums.
Nassraum
Innenraum mit wiederkehrender Wassereinwirkung auf die Bauteiloberflächen, welche eine Abdichtung und/oder eine Bodenentwässerung erforderlich machen (z.B. Duschräume, Bäder, Grossküchen, Lebensmittelverarbeitung etc.).
Natürliche Lüftung
Luftaustausch, angetrieben von Wind- und/oder thermischen Kräften, z.B. Fensterlüftung.
Nenndicke
Im Plan oder Werkvertrag definierte Dicke einer Bauteilschicht.
Nennwert, deklarierter Wert
Ein vom Hersteller angegebener Wert, der sich aus Messwerten ergibt, die unter festgelegten Bedingungen und Regeln ermittelt wurden.
Neubau
Erstellen eines neuen Gebäudes. Zu den Neubauten im Sinne von Norm SIA 380/1 gehören auch Anbauten und Aufstockungen von bestehenden Gebäuden sowie neubauartige Umbauten wie Auskernungen und dergleichen.
Nicht bewittertes Sichtmauerwerk
Sichtmauerwerk ohne erhöhte Dauerhaftigkeit gegenüber Schlagregen, Nässe und Frost.
Nicht drückendes Wasser
Wasser, welches ohne hydrostatischen Druck das Bauwerk benetzt und ungehindert abfliessen kann.
Nicht genutzte Dächer
Dächer, die nur beschränkt, z.B. für den Unterhalt des
Daches, begehbar sind.
Notausgangsverschluss
Fluchttürverschluss für die Anwendung in Notfällen, in
denen eine Massenpanik nicht wahrscheinlich ist.
Notüberlauf
Erhöhter Auslauf eines Flachdaches (z.B. eine oder mehrere Öffnungen in der Dachbrüstung), welcher das Abfliessen des gesamten berechneten Regenwassers ermöglicht, wenn die Regenwassereinläufe verstopft sind oder ein Extremregen (Regen mit erhöhter Regenspende) auftritt.
Nutzenergie (Qu)
Thermische Energie, die dem Verbraucher unmittelbar zur Verfügung steht, z.B. als Wärme im Raum, als dem Raum entzogene Wärme (Kühlung) oder als Warmwasser an der Entnahmestelle.
Nutzfläche
Für eine bestimmte Nutzung vorgesehene Fläche in einem Gebäude.
Nutzlast
Last infolge Nutzung eines Bauwerks.
Nutzschicht
Oberste Schicht über der Abdichtung und einer allfälligen Entwässerung, welche eine Nutzung ermöglicht.
Nutzung
In der Nutzungsvereinbarung und in der Projektbasis umschriebener Gebrauch eines Bauwerks.
Nutzungsanforderungen
Aus der vereinbarten Nutzung resultierende Anforderungen an die Eigenschaften und das Verhalten eines Bauwerks.
Nutzungsanweisungen
An die Eigentümerschaft und die Nutzer gerichtete Weisungen für die Nutzung des Bauwerks.
Nutzungsdauer (q)
Vereinbarte Zeitspanne ab Inbetriebnahme, während der ein Tragwerk oder ein Bauteil bei Überwachung und Instandhaltung gemäss dem Überwachungsplan und dem Unterhaltsplan wie vorgesehen genutzt werden kann.
Effektiv zu erwartende Periode zwischen der Inbetriebnahme und dem Ersatz eines Bau- oder Anlageteils. Die Nutzungsdauer ist begrenzt durch die technische Lebensdauer oder durch einen allfälligen Ersatz aufgrund veränderter Bedürfnisse (Komfort, Ästhetik, neue Nutzung usw.) oder verbesserter Ausführung (grössere Leistungsfähigkeit, bessere Energiebilanz usw.).
Nutzungseinheit (Schallschutz)
Räume oder zusammenhängende Raumgruppen, welche in Bezug auf die Nutzung eine selbständige organisatorische Einheit bilden oder bilden können und gegenüber externen und internen Lärmquellen zu schützen sind, z. B. Wohnungseinheiten, Bürobetriebe, Industrie- und Gewerbebetriebe. Spitäler, Pflegeheime ohne abgeschlossene Wohneinheiten, Hotels, Schulen, Gemeinschaftsbüros, medizinische Gemeinschaftspraxen usw. sind jeweils eine Nutzungseinheit. Räume sowie mit dem Gebäude verbundene Bauteile, gebäudetechnische
Anlagen und feste Einrichtungen, die nicht einzelnen Nutzungseinheiten zugeordnet werden können, sondern der Gemeinschaftsnutzung dienen, sind sinngemäss wie eine Nutzungseinheit zu behandeln, z. B. Korridore, Treppenhäuser oder Laubengänge, Fassaden, gebäudetechnische Anlagen, Dachentwässerungen.
Nutzungsvereinbarung
Beschreibung der Nutzungs- und Schutzziele der Bauherrschaft sowie der grundlegenden Bedingungen, Anforderungen und Vorschriften für die Projektierung, Ausführung und Nutzung des Bauwerks.
Oben geschlossene Begrenzung
Oben dichter Anschluss oder Abschluss, bei welchem eine schadenfreie Entwässerung über den dichten Abschluss ausserhalb des Gebäudes sichergestellt ist.
Oben offene Begrenzung
An- oder Abschlussausbildung, bei der gestautes Wasser unter die Abdichtung gelangen kann.
Oberflächenbehandlungen von Holz- und Holzwerkstoffen
Grundierung
Erste Behandlung des Parketts vor der Versiegelung zur Verminderung von Seitenkantenverklebungen und Fleckenbildung.
Ölen
Behandlung der Holzoberfläche mit Ölen.
Spachteln
Abziehen der Holzoberfläche mit Spachtelmasse zum Schliessen von Fugen.
Versiegeln
Aufbringen einer fest haftenden Lackschicht.
Wachsen
Behandlung der Holzoberfläche mit Flüssig- oder Heisswachs.
Oberflächentemperaturfaktor (fRsi)
Verhältnis der Differenz der inneren Oberflächentemperatur eines Aussenbauteils und der Lufttemperatur aussen, zur Differenz der Lufttemperaturen innen und aussen, bei vorgegebenem innerem Wärmeübergangswiderstand Rsi.
Oberflächenwasser
Wasser, welches infolge von Niederschlägen, Gewässern und Betrieb auf Aussenflächen des Bauwerks über Terrain einwirkt.
Ortdämmstoff
Dämmstoff, der an der Verwendungsstelle hergestellt wird oder dort seine endgültige Form annimmt und seine Stoffeigenschaften nach dem Einbau entwickelt.
Paniktürverschluss
Fluchttürverschluss für die Benutzung in Notfällen, in denen es zu einer Massenpanik kommen kann.
Passelement
Vor Ort definiertes Bekleidungselement, das nachträglich hergestellt und eingebaut wird.
Pendeltür
Drehflügeltür, die in beide Öffnungsrichtungen geöffnet werden kann.
Permanenter Wasseranfall
Wasser, das infolge nicht ausreichender Neigung des Daches und/oder nicht ausreichend dichter Deckung schon bei geringem Niederschlag in erheblichen Mengen unter der Deckung während längerer Zeit anfällt.
Pfosten (Setzstück)
Die Fensterfläche vertikal unterteilendes Rahmenteil.
Phenolharzschaum (PF)
Hartschaum mit Zellstruktur, dessen polymeres Gerüst im Wesentlichen durch die Polykondensation von Phenol, seiner Homologe und/oder Derivate mit Aldehyden oder Ketonen hergestellt wird.
Photovoltaikanlagen
Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Lichtenergie, meist aus Sonnenlicht, in elektrische Energie mittels Solarzellen. Bei Aussenwänden übernehmen die Photovoltaikmodule auch die Funktion der Fassadenbekleidung und bei geneigten Dächern können sie die Deckung ersetzen.
Polyisocyanurat-Schaum (PIR)
Hartschaumdämmstoff mit überwiegend geschlossenzelliger Struktur, welcher aus Polymeren besteht, die zur Familie der Isocyanurate gehören.
Polystyrol-Extruderschaum (XPS)
Dämmstoff aus Schaumkunststoff, der durch Blähen und Extrudieren aus Polystyrol oder einem seiner Co-Polymere mit oder ohne Haut hergestellt wird und eine geschlosenzellige Struktur aufweist.
Polystyrolpartikelschaum, expandiertes Polystyrol (EPS)
Fester Dämmstoff mit Zellstruktur, der aus verschweisstem, geblähtem Polystyrol oder einem seiner Co-Polymere hergestellt wird und eine überwiegend geschlossenzellige luftgefüllte Struktur hat.
Polyurethanschaum (PUR)
Harter oder halbharter Schaumkunststoff auf der Basis von Polyurethan, der eine überwiegend geschlossenzellige Struktur aufweist.
Polyurethan-Spritzdämmung
Fester, überwiegend geschlossenzelliger Polyurethanschaumstoff, der als Ortschaum hergestellt wird.
Porenbetonleichtstein
Mit Treibmittel porosierter, hydrothermisch gebundener Leichtmauerstein mit geringer Rohdichte.
Primärenergie
Form der Rohenergie, die noch keiner Umsetzung oder Umwandlung und keinem Transport unterworfen worden ist. Beispiele sind: Rohöl, Erdgas, Uran oder Kohle in der Erde, Holz im Stand, Solarstrahlung, potenzielle Energie des Wassers, kinetische Energie des Windes.
Erneuerbare Primärenergie
Energie, die aus einer Quelle gewonnen wird, die durch Nutzung nicht erschöpft wird, z.B. die (thermische und photovoltaische) Sonnenenergie, Windenergie, Umgebungswärme, hydraulische Energie und Biomasse aus nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft.
Nicht erneuerbare Primärenergie
Energie, die aus einer Quelle gewonnen wird, die durch Nutzung erschöpft wird (z.B. Uran, Rohöl, Kohle, Holz aus Kahlschlag von Primärwäldern).
Primärenergiefaktor (fP)
Gesamte Primärenergiemenge, die erforderlich ist, um dem Gebäude eine bestimmte Endenergiemenge zuzuführen, bezogen auf diese Menge. Dieser Faktor berücksichtigt die Energie, die erforderlich ist, um die Energie zu gewinnen, umzuwandeln, zu raffinieren, zu lagern, zu transportieren und zu verteilen, sowie alle Vorgänge, die erforderlich sind, um die Energie dem Gebäude zuzuführen, das sie verbraucht.
Profilblech
Industriell hergestellte, selbsttragende, metallische Deckungsmaterialien, z.B. Trapezbleche, Wellbleche, Zickzackbleche.
Projektbasis
Fachbezogene Beschreibung der bauwerksspezifischen Umsetzung der Nutzungsvereinbarung.
Projektierung
Gesamtheit von Entwurf, Tragwerksanalyse und Bemessung.
Projektierungswert (Schallschutz)
Schalldämmwert eines Bauteils, der die zu erwartenden Nebenwegübertragungen, die Ausführungsqualität und die mögliche Alterung der Materialien angemessen berücksichtigt.
Projektierungszuschlag (KP)
Korrekturwert zu akustischen Bauteilkennwerten aus Labormessungen, der zusätzlich zur Flankenübertragung am Bau Abweichungen zwischen Labor- und Baubedingungen berücksichtigen soll (Erfahrungswert).
Putz
Auf einen Untergrund aufgetragener, abgebundener Putzmörtel.
Putzschicht (Putzlage)
In einem oder mehreren Arbeitsgängen «nass in nass» oder «frisch auf frisch» mit demselben Putzmörtel ausgeführte Putzschicht.
Putzstreifen
Abschlussstreifen aus Metall beim Übergang der Abdichtung zur Fassade, der unter die Putzschicht geführt wird. Er verhindert den Kapillarwassertransport in der Putzschicht und dient als mechanischer Schutz im Sockelbereich.
Putzstruktur
Unter der Struktur eines Deckputzes versteht man die Erscheinungsform einer verputzten Oberfläche. Die Struktur eines Deckputzes ist abhängig von der Kornzusammensetzung, der Bindemittelart und den für die Bearbeitung verwendeten Werkzeugen und Geräten. Strukturen werden nach folgenden Erscheinungsformen unterschieden:
– Abrieb (geriebene Putze),
– Kratzputze (gekratzte Putze),
– Spritzputze (gespritzte Putze),
– Kellenwurfputze (geworfene Putze),
– Rustikputze (gekellte, modellierte Putze),
– Schlämmputze (geschlämmte Putze),
– Mosaikputze (Buntsteinputze),
– Dekorputze (Fantasieputze),
– Putze mit glatten Oberflächen (geglättete Putze).
Putzsystem
Auf den Putzuntergrund abgestimmte Anordnung der Putzschichten; ein- oder mehrschichtiger Aufbau, einschliesslich allfälliger Putzträger und/oder Putzbewehrung.
Putzträger, Putzbrücke
Konstruktive Hilfsmittel (metallische Bewehrung, z.B. Drahtgitter, Streckmetall, Ziegelrabitz und nicht metallische Bewehrung, z.B. Gittergewebe), die zusammen mit einer Trennlage das Aufbringen einer nicht kraftschlüssig mit dem Untergrund verbundenen Putzschicht ermöglichen (Entkopplung der Putzschicht vom Untergrund).
Putzträgerplatte
Platte zum Ausgleich von Unebenheiten und zur Überbrückung von unverputzbaren Bauteilen.
Putzuntergrund
Die zu verputzende Fläche eines Bauteils.
Raffstoren (Lamellenstoren)
Produkte, dessen Behang aus horizontalen, wendbaren Lamellen besteht und raffbar ist.
Flachlamellenstore:
Leicht gewölbte Lamellen ohne Randbördelung mit sichtbarem Aufzugs- und Wendemechanismus im Lamellenbereich.
Ganzmetallraffstore
Verschiedene Lamellenformen mit beidseitiger Randbördelung und Geräuschdämpfungslippe sowie Aufzugs- und Wendemechanismus in den Führungsschienen ohne textile Elemente.
Metallverbundraffstore
Verschiedene Lamellenformen mit beidseitiger Randbördelung und Geräuschdämpfungslippe sowie mit sichtbarem Wendemechanismus im Lamellenbereich und Aufzugsmechanismus in den Führungsschienen.
Raffstore konvex
Konvexe Lamellen mit beidseitiger Randbördelung mit sichtbarem Aufzugs- und Wendemechanismus im Lamellenbereich.
Verbundraffstore
Abgekantete (Z-förmige) Lamellen mit beidseitiger Randbördelung und Geräuschdämpfungslippe sowie sichtbarem Aufzugs- und Wendemachanismus im Lamellenbereich.
Rahmen/Zarge
Umrahmung eines Fensters oder einer Tür, die eine Verbindung mit dem Baukörper ermöglicht.
Randstreifen
Flexibler Streifen, der zwischen dem Estrich und angrenzenden Bauteilen angeordnet wird.
Rauigkeit
Eigenschaft der Oberfläche, definiert über die Rautiefe.
Raum mit Personenbelegung
Raum oder Bereich innerhalb von Gebäuden, der für einen längeren Aufenthalt von Personen bestimmt oder geeignet ist. Als Räume mit Personenbelegung gelten insbesondere die Hauptnutzflächen gemäss Norm SIA 416.
Raumakustik
Teilgebiet der Akustik, das sich mit der Hörsamkeit von Sprache oder Musik in Räumen und mit dem akustischen Design von Räumen befasst.
Raumakustik-Bereich
Der für die Raumakustik massgebende Bereich des akustischen Spektrums mit Terzmittenfrequenzen von etwa 63 bis etwa 4’000 Hz oder aufgabenspezifisch auch bis etwa
8’000 Hz.
Raumluftfeuchte (vi)
Feuchte der Raumluft. Sie kann auch als relative Feuchte in % angegeben werden.
Raumlufttemperatur (θa,i)
Temperatur der Raumluft in der Raummitte, gemessen 1 m über Boden.
Raumtemperatur (θi)
Temperatur der Innenumgebung. Näherungsweise ist sie gleich dem arithmetischem Mitel der Raumlufttemperatur und der mittleren Strahlungstemperatur des Raums.
Relative Luftfeuchte (φ)
Verhältnis des effektiven Wasserdampfdrucks zum Sättigungsdampfdruck bei gleicher Temperatur.
Relative Oberflächenfeuchte (φs)
Relative Feuchte der oberflächennahen Luftschicht an der raumseitigen Oberfläche von Aussenbauteilen. Sie wird anhand des Verhältnisses des Wasserdampfdrucks der Raumluft zum Sättigungsdruck bei der Temperatur der betrachteten Oberfläche berechnet.
Renovation
Mit der Renovation wird eine Verbesserung des Bauzustandes bis hin zum Erreichen des Sollzustandes angestrebt. Bei der Aussenwand werden mit einer Renovation z. B. der Wärmeschutz und die Luftdichtheit verbessert oder im Zusammenhang mit einem Fensterersatz auch der Schall- bzw. Lärmschutz der Fassade erhöht.
Reprofilierung
Wiederherstellen der Oberfläche eines Bauteils, z.B. durch Beton- oder Mörtelauftrag.
Resultierendes bewertetes Bau-Schalldämmmass (R‘w,res)
Einzahlangabe des resultierenden Bau-Schalldämmmasses für Trennbauteile, die aus mehreren Einzelbauteilen verschiedener Schalldämmungen bestehen.
Retention
Wasserrückhaltevermögen des Schichtaufbaus (inkl. Drainage-, Wasserspeicher- und Vegetationstragschicht). Rückhalt des Regenwassers mit technischen Massnahmen (z.B. Abflussregler). Durch Retention wird Niederschlagswasser zurückgehalten und verzögert abgeleitet. Die Kanalisation wird dadurch bei Extremregen entlastet.
Rezyklierung
Stoffliche Verwertung von Bauabfällen oder Abfällen aus dem Endverbrauchersektor sowie von Rückständen aus Verbrennungsanlagen, soweit sie für die vorgesehene Anwendung zugelassen sind.
Riegel (Kämpfer)
Die Fensterfläche horizontal unterteilender Rahmenteil.
Rissüberbrückung
System zur Überbrückung von Rissen, welche Bewegungen ausgesetzt sind.
Rohdichte (ρa)
Masse eines Produkts je Volumeneinheit. Bei Wärmedämmstoffen einschliesslich aller bei der Herstellung entstandenen Schäumhäute, jedoch ausschliesslich jeglicher Kaschierungen und/oder Beschichtungen.
Rollladen
Produkt, dessen Behang aus miteinander verbundenen horizontalen Stäben besteht und rollbar oder faltbar ist. Die seitliche Führung erfolgt durch Schienen.
Rückbau
Geordneter Abbruch oder Demontage eines Bauwerks mit entsorgungsgerechter Trennung der Bauteile und Baustoffe.
Rückfallebene
Im Projekt zu definierende Massnahme für den Fall, dass das Abdichtungssystem versagt.
Sanierputzmörtel
Mörtel aus mineralischen Bindemittteln, Zuschlägen und Zusätzen, z.B. Luftporenbildner und Hydrophobierungsmitteln zur Beschränkung der Wassereindringtiefe auf 3 bis 8 mm.
Sanierung
Als Sanierung werden Massnahmen zur Behebung von Mängeln und Schäden bezeichnet.
Schädigung
Nach der Abnahme auftretende Schwächung der materiellen Substanz eines Tragwerks oder weiterer Bauteile.
Schadstoff
Gas, Flüssigkeit oder Feststoff, die für die Gesundheit der Benutzer schädlich sein können.
Schall
Mechanische Schwingungen und Wellen eines elastischen Mediums, insbesondere im Frequenzbereich des menschlichen Hörens mit Schwingungszahlen von 16 bis 20’000 Hertz (Hz).
Schalldämmendes Mauerwerk
Mauerwerk, das erhöhten Anforderungen an den Schallschutz genügt.
Schalldruck (p)
Das Schallfeld bestimmender Wechseldruck (Druckschwankung), der sich dem statischen Druck überlagert (normalerweise dem atmosphärischen Druck der Luft).
Schalldruckpegel (L)
Der zehnfache Logarithmus des Verhältnisses der Quadrate des effektiven Schalldrucks p zu dem – bei etwa 1’000 Hz gerade noch hörbaren – Bezugsschalldruck p0.
Schalung
Flächige, tragfähige Schicht aus Holz oder Holzwerkstoffen, mit offenen Fugen < 25 mm, stumpf gestossen, gefälzt oder mit Nut und Kamm verlegt.
Schaumglas (CG)
Fester Dämmstoff aus geschäumtem Glas mit einer geschlossenzelligen Struktur.
Schaumkunststoff
Allgemeiner Begriff für Kunststoffe, in denen die Dichte durch eine grosse Zahl kleiner Hohlräume (Zellen) reduziert ist.
Schichtstoffprodukt
Kunststoff- oder kunstharzbeschichteter Holzwerkstoff
(z.B. Laminat); wird in der Regel schwimmend verlegt.
Schiebeflügel
Flügel, der durch Verschieben bewegt wird.
Schlagregendichtheit
Eigenschaft einer Vorhangfassade, eines Fensters oder einer Fenstertüre, dem Wassereintritt in geschlossenem und verriegeltem Zustand unter Prüfbedingungen bis zu einem Druck Pmax zu widerstehen.
Schneelast
Durch Schnee erzeugte Last.
Schubsicherung
Massnahme zur Verhinderung eines Abrutschens des Begrünungsaufbaus.
Schutzbeschichtung
Schicht zum Schutz der Deckschicht vor einer schädlichen Durchfeuchtung unterhalb der Sockellinie. Sie wird in einer Schichtdicke von ≥ 2 mm ausgeführt.
Schutzschicht
Schicht, welche die Abdichtung insbesondere vor mechanischen Einwirkungen schützt.
Sekundäre Bauteile
Bauteile, die nicht Bestandteil des Tragwerks sind (wie z.B. Fassadenelemente und Wände, die weder der vertikalen Lastabtragung noch der horizontalen Aussteifung des Tragwerks dienen, Bedachungen, Beläge und Unterlagsböden, Trennwände und Bekleidungen, Geländer, Abschrankungen, Brüstungen und Randabschlüsse, abgehängte Decken, Wärmedämmungen und Abdichtungen) sowie ortsfeste Einrichtungen (z.B. Aufzüge und Rolltreppen, technische Anlagen für Heizung, Lüftung, Sanitär und Klima, Elektroanlagen, Leitungen ohne Füllgut, Kabelkanäle).
Sichtmauerwerk
Sichtbar bleibendes Mauerwerk.
Sickerwasser
Im Erdreich versickerndes Wasser ohne hydrostatischen Druck.
Signalüberlauf
Erhöhter Auslauf eines Flachdaches, über den ein Teil des anfallenden Regenwassers abfliessen kann und der dadurch anzeigt, dass das anfallende Regenwasser nicht mehr über die verstopften Dachwassereinläufe weggeführt werden kann. Das Entwässerungssystem ist dann zwingend zu überprüfen.
Silikatputz
Putzmörtel aus Zuschlägen, Zusätzen und Wasserglas als Bindemittel, Dispersionsbindemittelanteil 0 bis 5 Massenprozent des Mörtels, ausgedrückt als Festkörperanteil.
Sinter
Verfestigte Kalkausscheidung.
Sockellinie
Linie beim Übergang vom verdeckten Teil (z.B. durch das Terrain) auf die sichtbare Fläche der Aussenwand. Die Sockellinie muss auch bei Terrassen, Balkonen, Aussentreppen usw. beachtet werden.
Sockelputzmörtel
Mörtel, in der Regel aus Portlandzement als Bindemittel mit maximal 5 Massenprozent hydraulischem Kalk, Zuschlägen und allenfalls Zusätzen, z.B. Hydrophobierungsmitteln, zur Reduktion der kapillaren Wasseraufnahme.
Solaranlage
Anlage, mit der Sonnenenergie genutzt werden kann. Es werden thermische Solaranlagen und Photovoltaikanlagen oder Kombinationen davon unterschieden.
Solare Wärmegewinne (QS)
Wärme aus Sonneneinstrahlung, die während einer Berechnungsperiode (Monat) direkt oder indirekt durch die Gebäudehülle ins Gebäude eintritt, bezogen auf die Energiebezugsfläche. Es wird unterschieden zwischen solaren Wärmeeinträgen durch transparente Bauteile und durch opake Bauteile.
Solarelement
Elemente zur Energiegewinnung, z.B. thermische Solaranlage, Photovoltaikanlage (PV-Anlage).
Sonnenschutzanlage
Bauteil oder eine Kombination von Bauteilen, welche zur Reduktion der Sonneneinstrahlung in das Gebäude dient.
Spektrum-Anpassungswerte (C, Ctr)
Korrekturwert als Einzahlangabe für Pegel oder Pegeldifferenzen, welche aufgrund besonderer Frequenzabhängigkeiten von Geräuschen erforderlich sind, um Messwerte an die Gehörempfindung anzupassen, z.B:
– C bei Innenlärm
– Ctr bei tieffrequentem Verkehrslärm
Sperrschicht (Sperrgrund)
Dient zur Vermeidung des Durchschlagens oder Durchdrückens von fleckenbildenden Fremdstoffen aus dem Untergrund.
Spezielle Abdichtung
Abdichtung zur Sicherstellung des erforderlichen Schutzes bei permanentem Wasseranfall bei geneigten Dächern. Im Gegensatz zu Unterdächern (für normale bis ausserordentliche Beanspruchung) lässt sich diese spezielle Abdichtung (Flachdachabdichtung) nicht diffusionsoffen ausführen.
Standflügel
Flügel eines mehrflügeligen Fensters oder einer Tür, der dazu vorgesehen ist, nach dem Haupt- bzw. Gehflügel bewegt zu werden.
Stauhöhe
Erforderliche Druckhöhe zur Erreichung des Mindestabflusses von Regenwasserabläufen.
Steinwolle
Mineralwolle, die vornehmlich aus natürlich vorkommenden vulkanischen Gesteinen gewonnen wird.
Stossfuge
Mörtelfuge senkrecht zur Lagerfuge und zur Wandoberfläche.
Streiflicht
Von der Seite auf eine Fläche fallendes Licht. Im Streiflicht werden Unebenheiten überdeutlich sichtbar.
Stuckatur
Mit der Schablone gezogene Profile wie Wand- oder Deckenstäbe, Gesimse, Säulen usw.; aufgetragene oder aufgesetzte figürliche Ornamente, Kapitelle, Skulpturen.
Sturz
Balkenförmiges Ergänzungsbauteil zur Überbrückung von Tür- oder Fensteröffnungen im Mauerwerk.
Substrat
Künstlich hergestellte Vegetationstragschicht, die aus mehreren miteinander vermischten Komponenten besteht.
Suffizienz
Genügsamkeit, Bescheidenheit und Zurückhaltung bei den Ansprüchen an die Ressourcen (Güter und Dienstleistungen). Dies erfordert ein Umdenken, eine Verhaltensänderung beim Individuum sowie allenfalls bewusstes Sparen (sei es aus finanziellen oder aus ideellen Gründen).
System (verputzte Aussenwärmedämmung)
Gesamtheit der aufeinander abgestimmten Komponenten, bestehend aus Kleber, Wärmedämmschicht, Bewehrung, evtl. mechanischer Befestigung, Grundputz, Deckputz und allfälligen Beschichtungen (Anstriche).
Systemanforderung
Anforderung an das Gebäude als Ganzes (Heizwärmebedarf).
Tagesabschluss
Provisorische Abdichtung von Teilflächen während dem Einbau des Flachdachaufbaues, zur Verhinderung von Wasserinfiltrationen in die Wärmedämmschicht.
Taupunkttemperatur (θDP)
Temperatur eines Gemisches aus Luft und Wasserdampf, bei der eine weitere Abkühlung oder ein weiterer Zusatz von Wasserdampf zu einer Kondensation des Wasserdampfs aus der Luft führt.
Technische Lebensdauer
Zu erwartende Periode zwischen der Inbetriebnahme eines Bau- oder Anlageteils und dessen Ersatz aufgrund abnehmender Gebrauchstauglichkeit oder zunehmender Kosten für den Unterhalt und den Ersatz einzelner Bestandteile.
Terrasse
Begehbares Flachdach über darunter liegendem Raum.
Terrazzobelag
Dekorbelag mit speziellen Zuschlagstoffen und geschliffener Oberfläche, gebunden mit Zement, Bitumen oder Kunstharz.
Thermische Gebäudehülle
Sie setzt sich aus den Bauteilen zusammen, welche die konditionierten Räume allseitig und vollständig umschliesst.
Thermische Sonnenkollektoren
Thermische Sonnenkollektoren wandeln die anfallende Sonnenstrahlung in Wärme um. Über Rohrleitungen wird die Wärmeenergie einem Speicher zugeführt und für die Erzeugung von Warmwasser und evtl. auch zur Heizungsunterstützung verwendet.
Thermohygrische Simulation
Berechnung des Verhaltens von Konstruktionen unter Berücksichtigung der Wärme- und Feuchtetransporte sowie der Wärme- und Feuchtespeicherung von Baustoffen (z.B. mit WUFI).
Tor
Einrichtung, um eine Öffnung zu schliessen, die für die Durchfahrt von Fahrzeugen und den Durchgang von Personen vorgesehen ist.
Tragfähigkeit
Fähigkeit eines Tragwerks und seiner Bauteile, Einwirkungen während der Ausführung und Nutzung standzuhalten.
Traggrund
Wand- und Deckenkonstruktion zur Aufnahme des Putzsystems. Im Trockenbau z.B. aus Holz oder Metall, zur Aufnahme von Trockenbauplatten.
Tragsicherheit
Fähigkeit eines Tragwerks und seiner Bauteile, die Gesamtstabilität sowie einen für die anzunehmenden Einwirkungen ausreichenden Tragwiderstand (einschliesslich der Ermüdungsfestigkeit) entsprechend einer festgelegten, erforderlichen Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
Tragsystem
Anordnung der Bauteile eines Tagwerks sowie Art ihres Zusammenwirkens.
Tragwerk
Gesamtheit der Bauteile und des Baugrunds, die für das Gleichgewicht und die Formerhaltung eines Bauwerks notwendig sind.
Tragwerkskonzept
Projektbestimmende Grundidee hinsichtlich des Tragwerks.
Transluzente Bekleidung
Bekleidung aus lichtdurchlässigen Elementen.
Transmissionswärmeverlust (QT)
Wärme, die während einer Berechnungsperiode (Monat) vom beheizten Raum an die äussere Umgebung durch Wärmeübertragung abgegeben wird, bezogen auf die Energiebezugsfläche.
Treibhausgasemission (MGHG)
Treibhausgase, die als Folge des Primärenergiebedarfs bzw. -verbrauchs in die Atmosphäre emittiert werden, inkl. der vorgelagerten Prozesse.
Trennbauteil
Raumabschliessendes Bauteil (Wand, Decke, Boden) zwischen zwei Nutzungseinheiten.
Trennlage
Zwischenlage zur Trennung von zwei Schichten.
Trennschicht
Schicht zur dauernden Trennung zweier Schichten, z.B. zur Verhinderung eines Verbundes.
Trennschnitt
Durchgehender Schnitt durch alle Putzschichten zur vollständigen Trennung des Putzes von anderen Bauteilen oder von Putzschichten im Bereich von Anschlüssen.
Trittschall
Beim Begehen und ähnlicher Anregung einer begehbaren Konstruktion entstehender Körperschall, der durch die Konstruktion übertragen und als Luftschall abgestrahlt wird..
Trittschallübertragung
Übertragung von Trittschall von einer begehbaren Konstruktion als Körperschall in andere Räume und mit dortiger Abstrahlung und Wahrnehmung als Luftschall.
Trockenbauplatten
Gipsfaserplatte
Platte aus Gips verstärkt mit Zellulosefasern.
Gipsplatte
Platten mit kartonummanteltem Gipskern.
Gipsplatte mit Vliesbewehrung
Mit festhaftendem Vlies ummantelte Gipsplatte.
Gips-Verbundplatte
Gipsplatte, Gips-Wandbauplatte oder Gipsfaserplatte, kombiniert mit rückseitig aufgeklebter Wärmedämmplatte.
Gips-Wandbauplatte
Faserarmierte Vollgipsplatte, allseitig mit Nut und Kamm.
Holzwolle Leichtbauplatte
Mit Zement- oder Magnesit gebundene Holzwolleplatte.
Zementgebundene Leichtbetonbauplatte
Platten aus Zement mit Leichtzuschlagstoffen und mit Glasfasergewerbe ummantelt.
Trockenbausystem
Gesamtheit der aufeinander abgestimmten Komponenten der Trockenbaukonstruktion.
Trockenputz
Bekleidung von Wänden mit aufgeklebten Gipsplatten oder Verbundplatten.
Tür
Bauteil bestehend aus Türblatt und Rahmen oder Zarge zum Abschluss einer Wandöffnung, das den Durchgang von Personen erlaubt und Licht einlassen kann.
Abschlusstür
Tür, welche Bereiche mit verschiedenen Klimabedingungen oder Nutzungsverhältnissen trennt.
Aussentür
Tür, welche das Aussenklima vom Innenklima trennt.
Innentür
Tür, welche Innenräume voneinander trennt.
Türblatt
Beweglicher Teil der Tür. Die Bewegung kann durch Drehen oder Schieben erfolgen.
Turbulenzgrad (Tu)
Verhältnis der Standardabweichung der Luftgeschwindigkeit zur mittleren Luftgeschwindigkeit an der Messstelle. Eine laminare Strömung ist turbulenzfrei (Tu = 0), während eine stark turbulente Strömung einen Turbulenzgrad von Tu = 1 oder mehr aufweisen kann.
Überkopfverglasung
Fenster mit Neigung > 10° aus der Senkrechten.
Überlaufhöhe
Stauhöhe bzw. Druckhöhe plus Freibord. Gültig ist das grössere resultierende Mass.
Überzähne
Erhöhungen und Einzelerhebungen, welche örtlich aus dem Untergrund hervorstehen.
Umbau
Im Sinne von Norm SIA 380/1 gilt als Umbau die Erneuerung eines Gebäudes oder von Teilen davon, wenn an ihnen eigentliche Veränderungen und nicht nur blosse Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten (Auffrischungen, Reparaturen) vorgenommen werden.
Umläufiger Effekt
Einfliessen von Wasser auf die Trockenseite der Abdichtung durch:
– Eindringendes Grund-, Oberflächen- oder Betriebswasser.
– Konstruktions- und Ausführungsmängel an Arbeits- und Bewegungsfugen, an benachbarten Hohlräumen und Leitungen, Bauwerksrisse u.a.
– Mängel (Fehlstellen) in der Dichtungsschicht.
Umnutzung
Im Sinne von Norm SIA 380/1 Nutzungsänderung eines Gebäudes oder von Teilen davon, die wegen der Änderung der Standardnutzung eine Änderung der Raumtemperatur zur Folge hat.
Umwelteinflüsse
Physikalische, chemische oder biologische Einflüsse aus der Umwelt, welche die Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit beeinträchtigen können.
Unbewehrtes Mauerwerk
Mauerwerk ohne Bewehrung oder mit bei den Nachweisen der Tragsicherheit und der Gebrauchstauglichkeit nicht berücksichtigter Bewehrung.
Unterdach
Von der Deckung getrennte Schicht, in Form von Bahnen oder Platten, zur Ableitung von Wasser; es wird unterschieden:
Unterdach für normale Beanspruchung
Unterdachbahnen mit überlappten oder winddicht verklebten Stössen sowie Unterdachplatten geschuppt oder verfalzt gestossen.
Unterdach für erhöhte Beanspruchung
Unterdachbahnen oder Unterdachplatten mit wasserdicht verklebten Stössen oder Fugen.
Unterdach für ausserordentliche Beanspruchung
Unterdachbahnen homogen verschweisst.
Untergrund
Oberste Schicht der Unterkonstruktion, auf welche die jeweilige Folgeschicht direkt aufgebracht wird, z.B:
– Das Abdichtungssystem, der Untergrund ist Teil des Abdichtungssystems.
– Die Wärmedämmplatten mittels Kleber und/oder mechanischer Befestigung.
– Der Putz, z.B. auf Mauerwerk, Beton, Putzträgerplatten u.Ä.
– Der Bodenbelag oder die Deckenbekleidung.
Unterhalt
Bewahren oder Wiederherstellen eines Gebäudes ohne wesentliche Änderungen der Anforderungen, z.B. Kontrolle, Reinigung und falls nötig die Wartung der Fassadenbekleidung und damit zusammenhängenden Konstruktionsschichten. Im Zusammenhang mit dem Unterhalt wird auch von Instandhaltung gesprochen.
Unterhaltsplan
Bauwerksspezifische Weisungen für Kontrolle, Instandhaltung und Unterhalt.
Unterkonstruktion
Bei Aussenwand
Konstruktion zur Übertragung der Lasten von der Bekleidung in den Verankerungsgrund. Sie besteht in der Regel aus:
– Tragprofilen oder Traglatten, die der Befestigung der Bekleidung dienen.
– Stützprofilen oder Stützlatten, die der Befestigung der Tragprofile bzw. Traglatten dienen und die Lasten in die Verankerungen übertragen.
– Konsolen, die der Befestigung der Stützprofile oder Stützlatten dienen und die Lasten in den Verankerungsgrund übertragen.
Bei Boden- und Deckenkonstruktion
Tragende Konstruktion einschliesslich allfälliger Zusatzschichten zur Aufnahme aller Lasten aus dem Bodenbelag.
Gesamtheit der Konstruktion zur Abhängung und Montage der Bekleidungselemente. Sie besteht aus oberer Befestigung, Abhänger, Grundprofil und Tragprofil.
Beim Flachdach
Tragende oder tragfähige Schicht(en) des Abdichtungssystems. Die oberste Schicht bildet die Verlegeunterlage für den Flachdachaufbau.
Bei geneigtem Dach
Schichten und Bauteile der Dachkonstruktion unter der Deckung, die nicht das Tragwerk des Daches bzw. des Gebäudes betreffen.
Unterläufiger Effekt, Unterläufigkeit
Ausbreitung/Verteilung des Wassers auf der Trockenseite der Abdichtung oder zwischen Schichten des Abdichtungssystems. Sie ist an eine wasserleitende Schicht (z.B. Schutzmörtel) oder an Hohlräume (z.B. nicht mängelfreie Verklebung) gebunden.
Unterschiene
Unterstes, verstärktes Abschlussprofil des Raffstorenbehanges.
Vakuumdämmung
Dämmsystem, das aus einem abgeschlossenen evakuierten Raum besteht, der poröse Dämmstoffe enthalten kann.
Vakuumisolationspanel (VIP)
Plattenartige Vakuumdämmung mit hochgasdichter Umhüllung und mikroporösem Pulverkern (Hauptkomponente meist pyrogene Kieselsäure).
Vegetationstragschicht
Durchwurzelbare Schicht aus einer oder mehreren Lagen, z.B.  Substrat, Unterboden und Oberboden.
Verankerung
Teile zur Verankerung der Unterkonstruktion im Verankerungsgrund.
Verankerungsgrund
Schicht, in welcher die Unterkonstruktion verankert wird. Sie kann das Tragwerk des Gebäudes sein.
Verbandmauerwerk
Mauerwerk, das in Querrichtung wechselweise aus Mauersteinen verschiedener oder gleicher Breite gemauer ist, sodass die Mauersteine in Quer- und Längsrichtung überlappen.
Verbindung
Verbindung von Teilen der Unterkonstruktion bzw. von Bekleidungselementen untereinander.
Verdeckte Kittfuge
Die verdeckte Kittfuge ist etwa 2 bis 3 mm breit und wird im Grundputz ausgeführt. Es handelt sich um eine sogenannte Versiegelung, mit welcher die Trennung des Aussenputzes von der wasserführenden Ebene erreicht wird. Die Versiegelung wird bei der Ausführung des Deckputzes überputzt. Danach muss der Deckputz geschnitten werden.
Verdrängungskonzept
Konzept zur Abdichtung, umfassend das Abdichtungssystem und übrige Massnahmen, bei welchen das auf das Bauwerk einwirkende Wasser verdrängt und nicht abgeleitet wird.
Verdunkelung
Nur mit Dunkelstoren erreichbare, totale Verhinderung von Lichteinfall.
Verglasung
Umfasst das Glas und dessen Lagerung (Rahmen und Halterung).
Vergussmörtel
Giessfähige Mischung aus Zement, Sand, Wasser und eventuell Zusatzmitteln zum Verfüllen von Hohlräumen.
Verklebung
Befestigung der Wärmedämmplatten auf dem Untergrund mit Kleber.
Verlegehilfe
Flächige Schicht, welche zu grosse Abstände in der Unterkonstruktion überbrückt (z.B. bei Profilblechen mit breiten Sicken).
Verlegeunterlage
Unterlage für das Verlegen der nachfolgenden Schicht wie Dampfbremse, Luftdichtung, Wärmedämmung oder nicht trittfeste Unterdächer bzw. Deckungen.
Vermiculit, expandiertes Vermiculit
Dämmstoff, der dadurch entsteht, dass ein natürliches, glimmerartiges Mineral durch Erhitzen gebläht bzw. entwässert wird.
Vermörtelungsbeläge
Bodenbeläge aus bitumenhaltigem Heissmischgut mit diskontinuierlicher Kornabstufung. Der Hohlraum ist mit einer Schlämme aus Zement, Kunstharzdispersion, Zuschlag und Wasser verfüllt. Vermörtelungsbeläge sind im Innen- und Aussenbereich für leichte bis mittlere Beanspruchungen und für schwere Beanspruchungen bei ausschliesslich pneubreiten Flurförderzeugen geeignet. Vermörtelungsbeläge sind wasserfest und weisen eine mittlere Abrieb- und eine geringe Schlagfestigkeit auf. Sie sind nicht beständig gegen Säuren. Die Beläge verformen sich unter Punktlasten bei höheren Temperaturen zunehmend.
Verputz
Auf das Mauerwerk aufgebrachte, flächendeckende Schicht aus Verputzmörtel mit Schutz- und/oder Gestaltungsfunktion.
Verputzen
Auftragen eines Putzmörtels auf einen Untergrund.
Verputzte Aussenwärmedämmung
Aussenliegende Wärmedämmung mit verputzten Wärmedämmplatten (VAWD).
Versagen
Erschöpfung des Tragwiderstands durch Instabilität, Bruch oder Ermüdung.
Verschweissen
Chemisches oder thermisches Verbinden von Belägen und Abdichtungen im Nahtbereich.
Verwölbung (konkave Verformung, Schüsselung, Aufwölbung)
Nach oben gerichtete Verformung der Ränder von zementgebundenen Estrichen, im Wesentlichen durch das unterschiedliche Schwinden infolge der unterschiedlichen Feuchtigkeitsverhältnisse innerhalb des Querschnitts verursacht, umgangssprachlich als «Schüsseln» bezeichnet. Diese Verformung bildet sich in der Regel im Laufe der Zeit zurück.
Vollfugig vermauern
Fachgerechtes Vermörteln der Lager- und Stossfugen mit Doppelspatz, je nach Mauersteinart oder Mauerdicke auch mit Einfach- oder Mehrfachspatz.
Volumenbezogene Luftfeuchte (v)
Wasserdampfmenge je Volumeneinheit des Gasgemisches.
Volumenkorrektur (CV)
Korrekturwert zur Berücksichtigung grösserer Volumen des Empfangsraums bezüglich Nachhallzeiten.
Volumenprozent
Der Feuchtegehalt in Bezug auf das Gesamtvolumen des Materials in Prozenten.
Voranstrich
Schicht zur Erzielung einer gleichmässig saugenden Unterlage und somit zur Verbesserung der Haftung des Deckputzes auf dem Grundputz.
Vorfabriziertes Mauerwerk
Mauerwerk, das im Werk oder auf der Baustelle als Element erstellt und am Bauwerk mit den übrigen Bauteilen zusammengefügt wird.
Vorhangfassade
Gesamtsystem bestehend aus vertikalen und horizontalen, miteinander verbundenen, im Baukörper verankerten und mit Ausfachungen ausgestatteten Bauteilen, die eine leichte, raumumschliessende ununterbrochene Hülle bilden. Diese erfüllt selbstständig oder in Verbindung mit dem Baukörper alle normalen Funktionen einer Aussenwand, sie trägt jedoch nicht zu den lastaufnehmenden Eigenschaften des Baukörpers bei. Das Gesamtsystem umfasst auch Sonnenschutz, aktive Sonnenenergienutzung, Antriebe und Steuerungen.
Vorsatzmauerwerk
Mauerwerk, das in der Regel als Aussenschale eines Gebäudes an der Tragkonstruktion verankert wird, z.B. als äussere Schale von Zweischalenmauerwerk.
Vorspannung
Auswirkung der auf ein Tragwerk mit Spanngliedern kontrolliert aufgebrachten Kräfte.
Wandkies
Unsortiertes Kiesmaterial direkt nach Abbau in der Kiesgrube (inkl. Feinbestandteile und grösserer Steine).
Wärmebedarf für Warmwasser (QW)
Wärme, welche während eines Berechnungsschritts notwendig ist, um die benötigte Menge Warmwasser (ohne Ausstossmenge) auf die Solltemperatur des Warmwassers zu erwärmen.
Wärmebrücke
Lokale Störung des Wärmeflusses in der thermischen Gebäudehülle. Neben dem eindimensionalen, senkrecht zur thermischen Gebäudehülle gerichteten Wärmefluss ergibt sich bei Wärmebrücken ein zwei- oder dreidimensionaler Wärmefluss.
Wärmedämmendes Mauerwerk
Mauerwerk mit erhöhtem Wärmedurchlasswiderstand.
Wärmedämmputzmörtel
Mörtel aus mineralischen Bindemitteln, organischen Leichtzuschlägen, z.B. Polystyrolschaumstoffgranulat, zur Erreichung eines λ-Wertes von ≤ 0,1 W/m·K oder mit mineralischen Leichtzuschlägen, z.B. expandierten Mineralstoffen, zur Erreichung eines λ-Wertes von ≤ 0,2 W/m·K oder von Aerogelzusätzen für λ-Werte im Bereich von 0,03 W/m·K.
Wärmedämmstoff
Baustoff, der den Wärmedurchgang verringert und der seine Dämmwirkung aus seiner chemischen Natur und/oder seiner physikalischen Struktur bezieht. Es werden darunter Materialien verstanden, die eine Wärmeleitfähigkeit bis höchstens 0,1 W/m·K aufweisen und die primär keine tragende Funktion übernehmen.
Wärmedämmung
Die Wärmedämmung soll den Durchgang von Wärmeenergie durch eine Hülle reduzieren, um einen Bereich entweder vor Abkühlung oder Erwärmung zu schützen.
Wärmedämmwert der Bekleidung (Icl)
Der durch die Bekleidung hervorgerufene Wärmedämmwiderstand sensibler Wärme. 1 clo = 0,155 m2·K/W; entspricht einer üblichen Hausbekleidung im Winter.
Wärmedurchgangskoeffizient (U)
Verhältnis der Dichte des Wärmestroms, der im stationären Zustand durch das Bauelement fliesst, zur Differenz der beiden angrenzenden Umgebungstemperaturen (Aussentemperatur, Raumtemperatur).
Wärmedurchlasswiderstand (R)
Quotient aus Temperturdifferenz und Wärmestrom je Fläche. Für eine planparallele homogene Schicht entspricht das dem Quotient aus Schichtdicke und Wärmeleitfähigkeit.
Wärmegewinne (Qg)
Summe der internen und solaren Wärmegewinne pro Berechnungsperiode (Monat).
Wärmeleitfähigkeit (λ)
Quotient aus Wärmestrom je Fläche und Temperaturgefälle.
Wärmeleitfähigkeit, Nennwert (λD)
Vom Hersteller gemäss Produktenorm deklarierte Wärmeleitfähigkeit, auf 0,001 W/m·K nach oben gerundet.
Wärmestrom (Φ)
Pro Zeiteinheit aufgenommene, abgegebene bzw. transportierte Wärmemenge.
Wärmestromdichte (q)
Durch die Flächeneinheit durchtretender Wärmestrom.
Wärmespeicherfähigkeit (C)
Wärmemenge, die ein Bauteil speichert und wieder abgibt, wenn es mit einer bestimmten Periodenlänge der Wärmeschwankungen um 1 Kelvin erwärmt bzw. abgekühlt wird.
Wärmespeicherfähigkeit des Raums (CR)
Mit der Fläche der Bauteile gewichtete Summe der Wärmespeicherfähigkeit aller dem Raum zugewandten Bauteile, bezogen auf die Nettogeschossfläche.
Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl (μ)
Kennwert der Dampfdurchlässigkeit von Baustoffen, der angibt, um wievielmal grösser der Diffusionswiderstand einer Stoffschicht ist als derjenige einer gleich dicken Luftschicht bei gleicher Temperatur.
Wasserdampf-diffusionsäquivalente Luftschichtdicke (sd)
Dicke einer ruhenden Luftschicht, die den gleichen Wasserdampf-Diffusionswiderstand hat wie die gegebene Stoffschicht.
Wasserdampfdruck (pv)
Der vom Wasserdampf durch Molekularbewegungen auf die Umfassungsflächen ausgeübte Partialdruck (Teil des gesamten Luftdrucks).
Wasserdampf-Sättigungsdruck (pv,sat)
Maximaler Wasserdampfdruck bei einer gegebenen Temperatur. Die Sättigungsmenge und damit auch der Wasserdampf-Sättigungsdruck sind von der Temperatur abhängig.
Wasserspeicherschicht
Schicht zur Retention von Wasser. Das in der Wasserspeicherschicht gespeicherte Wasservolumen ist nur bedingt durch Pflanzen nutzbar.
Weissputz
Mörtel aus Gips oder Gips und Kalkhydrat zur Erzielung einer glatten, homogenen Putzoberfläche. Der Gipsanteil beträgt mindestens 70 Massenprozent, der Kalkanteil beträgt maximal 2 Massenprozent und dient als Stellmittel.
Werkstoffe
Metalle, nichtmetallisch-anorganische oder organische Stoffe mit technisch nutzbaren Eigenschaften.
Widerstandsfähigkeit bei Windlast
Fähigkeit des Fensters, unter Winddruck und Windsog in geschlossenem und verriegeltem Zustand die frontalen Durchbiegungen in einer definierten Grenze zu halten, in Funktion zu bleiben und dabei keinen Schaden zu nehmen.
Wirkungsgrad (η)
Verhältnis von Leistung am Ausgang zur Leistung am Eingang des betrachteten Systems oder Teilsystems.
Wirtschaftlichkeit
Massvoller Einsatz finanzieller Mittel und natürlicher Ressourcen, bezogen auf die gesamte Dauer der Projektierung, Ausführung und Nutzung. Mass für die Effizienz im Sinne der Kosten-Nutzen-Relation. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen erreichtem Erfolg und dafür benötigtem Mitteleinsatz.
Wurzelfestigkeit
Beständigkeit einer Schicht des Abdichtungssystems gegen wachsende Wurzeln.
Zellulosedämmstoff (CI)
Faseriger Dämmstoff aus Papier, Rohpappe oder Holz, mit oder ohne Bindemittel, flammhemmenden Mitteln oder anderen Zusätzen
Zementestrich
Estrich, dessen Bindemittel aus Zement besteht.
Zementestrich im Verbund (Zementüberzug)
Überzug aus Zement, Zuschlägen und Wasser, gegebenenfalls unter Beigabe von Zusatzmitteln oder -stoffen. Zementestriche im Verbund sind bei direkter Beanspruchung nur für leichte Beanspruchungen geeignet. Sie sind nicht beständig gegen Säuren. Zementestriche im Verbund sind als Untergrund für Zement-Kunstharz-Fliessbeläge, für Kunstharzbeläge und andere Belagsarten für leichte bis mittlere Beanspruchung geeignet.
Zementhaut
Ansammlung von Zement auf geschalten oder talochierten Oberflächen von Betonkonstruktionen, mit sehr geringen Festigkeitseigenschaften. Darauf kann keine Baustoffschicht mit Verbund aufgebaut werden.
Zement-Kunstharz-Beläge
Bodenbeläge aus Zement, Kunstharzdispersion, Zuschlägen und Wasser, gegebenenfalls unter Beigabe von Zusatzmitteln oder -stoffen. Zement-Kunstharz-Beläge sind für leichte bis schwere Beanspruchungen geeignet. Sie werden als Mörtel- oder Fliessbeläge eingebaut. Sie sind wasserfest und weisen eine mittlere Abrieb- und Schlagfestigkeit auf. Die Schwindrissempfindlichkeit ist gering. Sie sind nicht beständig gegen Säuren.
Zementschlämme
Lose, flächenhafte Ansammlung von Zement auf horizontalen oder geneigten Oberflächen von Betonkonstruktionen.
Zementstein
Zementgebundener Mauerstein.
Zielwert
Anforderungen, die mit der richtigen Kombination von energetisch guten Bauteilen erreichbar sind und mit bewährten Technologien sogar unterschritten werden können. Die Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit sind nicht in jedem Fall gegeben.
Zugband
Ergänzungsbauteil zur Verbindung von Mauerwerk mit angrenzenden Bauteilen.
Zulässige Holzfeuchte
Zulässiger prozentualer Anteil der Wassermasse bezogen auf die Trockenmasse des Holzes.
Zuputzen
Anschliessen von Putz an nachträglich versetzte Bauteile oder Schliessen von Schlitzen und dergleichen mit Putz.
Zuschlag für Flankenübertragung (KF)
Korrekturwert zu akustischen Bauteilkennwerten aus Labormessungen mit unterdrückter Flankenübertragung zur Berücksichtigung von Schallübertragungen über flankierende Bauteile.
Zustandsbeurteilung
Zusammenfassende Analyse und Bewertung der Informationen über den aktuellen Zustand des Bauwerks und die bisherige Zustandsentwicklung, verbunden mit einer Voraussage der weiteren Zustandsentwicklung und deren Konsequenzen während der Restnutzungsdauer.
Zustandserfassung
Beschaffung von Informationen über den aktuellen Zustand eines Bauwerks und die bisherige Zustandsentwicklung, um Mängel, Schädigungen und Schädigungsmechanismen zu erkennen.
Zweischalenmauerwerk
Mauerwerk, bei dem die Trag- und Schutzfunktion auf zwei in einem bestimmten Abstand voneinander aufgemauerte, im Allgemeinen unterschiedlich ausgebildete Schalen aufgeteilt sind.