3.1.1 Wasser als Element
Obwohl als Ganzes ladungsneutral, bestimmt die innere, unsymmetrische Ladungsverteilung im Wassermolekül (Dipolwirkung) einerseits die Eigenschaften in den verschiedenen Aggregatzuständen, andererseits speziell für den flüssigen wie für den gasförmigen Zustand, aber auch die Wechselwirkungen zwischen Wasser und Baustoffen.


Der polare Charakter des Wassermoleküls und die innere Struktur der Baustoffe führen dazu, dass einzelne Stoffe eine starke, andere eine schwache Affinität zum Wasser aufweisen (→wasserfreundlich: hydrophil bzw. wasserabstossend: hydrophob).

3.1.2 Wasser und Bauwerk
Wasser zeigt verschiedenartige Wirkungen am Bauwerk; in vielen Fällen verursacht Wasser Schäden, es kann aber auch erwünschte, behaglichkeitsfördernde Auswirkungen zeigen. Wasser kann am Bauwerk an verschiedenen Orten auftreten: a) als Flüssigkeit: Schlagregen, Grundwasser; b) als Kondensat an der inneren Oberfläche; c) im Innern der Konstruktion als Dampf oder Kondensat; d) als « relative Feuchte » der Raumluft.
Kenntnis über die Wechselwirkungen zwischen Wasser und Bauwerk ist u. a. deshalb von grosser Bedeutung, weil diese Substanz unter üblichen Umweltbedingungen alle drei Aggregatzustände (fest, flüssig und gasförmig) einnehmen kann:

1: atm. Niederschläge; 2: Spritzwasser; 3: seitliche Bodenfeuchte; 4: aufsteigende Bodenfeuchtigkeit; 5: Grundwasser (Auftrieb, hydrostat. Druck); 6: Hangwasser; 7: Schichtenwasser; 8: Stauwasser; 9: wasserdurchlässiger Boden; 10: wasserundurchlässiger Boden; 11: wasserführende Schicht; 12: aufgelockerte Baugrubenverfüllung; 13: sandverfüllter Leitungsgraben; 14: Wasserdampf