Auch heute integriert solare Architektur nach wie vor die passive Nutzung von Sonnenenergie. Dazu gehören Aspekte wie die Ausrichtung und Orientierung, die Öffnung des Gebäudes zur Sonne hin, die Schaffung von genügend Masse im Innern, um die solare Energie zu speichern, sowie eine gut gedämmte Gebäudehülle, welche die Energieverluste minimiert.

Seit rund 100 Jahren kommt nebst den passiven Prinzipien des Erntens von Sonnenenergie auch die aktive Nutzung mittels Sonnenkollektoren und Photovoltaik-Modulen hinzu. Diese Elemente werden immer effizienter und Fenster und Fassaden immer dichter. Dies ermöglicht den Bau von Gebäuden, die – über das Jahr betrachtet – mehr Energie aus erneuerbaren Quellen bereitstellen, als sie verbrauchen. Ein solares Gebäude verlangt nicht zwingend Hightech-Installationen. Ganz im Gegenteil; an erster Stelle steht eine umsichtige Planung, die dem Direktgewinn von Sonnenenergie entgegenkommt.

Das Wissen und die Technologien sind heute durchaus vorhanden, damit die Energiewende in Europa umgesetzt werden kann. Was es braucht, ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema sowie das Aneignen des nötigen Wissens. Energieeffiziente Architektur ist eine Triade aus qualitätsvoller, gesamtheitlicher Architektur, aus optimalem Raumklima und aus minimiertem Energieverbrauch. Im Mittelpunkt der Überlegungen steht der Mensch.