Grundsätzlich beschränken sich herkömmliche Softwarelösungen für Energiemanagement nur auf die Energiedatenerfassung und Auswertung. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass, basierend auf den Erkenntnissen der Energie­managementsoftware, das Gebäude betrieben und Prozesse gesteuert werden können. Dies wird meist von der Gebäudeleittechnik übernommen und ist hier kurz beschrieben.

10.7.1 Raum- und Klimamanagement

Das Raumklima ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden und hat direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der sich im Raum befindenden Personen. Deshalb sollte ein besonderes Augen­merk auf ein optimales Raumklima gelegt werden.

In Produktionsprozessen werden z.T. aus ­sicherheits- oder qualitätstechnischen Über­legungen und Forderungen enorme Anforderungen an das Raumklima gestellt. In so ge­lagerten Fällen sollte abgeklärt werden, ob ­tatsächlich ein gesamter Raum oder lediglich ein einzelner Prozessschritt diese spezifischen Anforderungen an das Klima erfüllen muss.

10.7.2 Regelungstechnik

Regelungstechnik ist ein wichtiger Bestandteil, um verschiedene Prozesse automatisch zu ­beherrschen.

Dabei werden Aktoren kontrolliert, um automatisch Zustände des Gebäudes zu regeln. Über Fühler und Sensoren werden die Abweichungen vom gewünschten Zustand gemessen und mithilfe dieser Abweichungen und einem Regler die Aktoren angesteuert. Der Vorteil eines solchen Regelkreises ist, dass dynamisch auf diverse Störungen im System reagiert werden kann. Bei zu vielen freien Parametern und somit Regelungsmöglichkeiten kann es vorkommen, dass sich ein System nicht mehr stabil regelt. Ein gut justiertes System ist ein Kompromiss zwischen ausreichender Dynamik und angemessener Trägheit.

10.7.3 Lastmanagement

Das Lastmanagement ist eine Optimierung des Lastprofils und zieht keine Energieersparnis, jedoch eine Kostenersparnis mit sich.

Der elektrische Energieverbrauch variiert normalerweise über einen Tag. Um die Spitzenlasten abzudecken, fallen für den Netz­betreiber und Energieerzeuger zusätzliche Kosten an. Diese werden vom Stromlieferanten durch einen Leistungspreis erhoben. Das Monatsmaximum, die während einer 15-minütigen gemittelten Messperiode höchste Leistung eines Monats, wird mit einem Faktor verrechnet und stellt einen bedeutenden Teil der Stromrechnung dar.

Es ist also für ein Unternehmen finanziell lohnenswert, dieses Monatsmaximum so weit wie möglich abzusenken. Das Lastmanagement trennt bei hohen Energieverbräuchen die unkritischen Lasten und ist somit in der Lage, die Leistungsspitzen abzuschwächen und somit die Energiekosten zu senken.