Die Windkraft wird seit vielen Jahrhunderten genutzt, um Segelschiffe anzutreiben und mit Windmühlen das Getreide zu mahlen, später auch für Anwendungen wie Wasserpumpen. Für die Stromerzeugung spielten Windräder bis ca. 1980 kaum eine Rolle, ausser für die Off-grid-Produktion von kleinen Mengen an Strom. 1982 kam in Europa eine Windturbine mit 22 kW elektrischer Leistung auf den Markt. In Kalifornien wurden die ersten Windparks mit Netzanbindung errichtet. In den 1980er-Jahren entstanden die ersten Firmen, welche Windturbinen produzierten, und die ersten Programme und die Produktion elektrischer Energie mit Wind wurden gestartet. 1990 wurden in Dänemark erste Windturbinen mit 450 kW elektrischer Leistung hergestellt. Im Jahr 2000 erreichte die Leistung von Windturbinen 2 MW. Es wurden erste Off-shore-Windparks errichtet. Seit 2019 wird mehr Strom mit Wind- und Solarenergie als mit Kernkraftwerken produziert. Die Kosten für Windstrom sinken auf etwa 5 €-Cent pro Kilowattstunde. Seit 2018 werden Windturbinen mit mehr als 8 MW hergestellt, hauptsächlich für Off-shore-Anwendungen (Abb. 14). Inzwischen nimmt der Anteil an Off-shore-Windkraftwerken dort zu, wo eine besonders hohe Stromproduktion möglich ist.

Abb. 14: Entwicklung installierte Leistung Wind in GW 19

 

Die grössten Märkte für Windturbinen sind China, gefolgt von den USA. Auch in Europa und zunehmend in Indien werden viele Windkraftwerke erstellt. Um das Ziel einer maximalen globalen Erwärmung von 1.5 °C zu erreichen, müsste die Installation neuer Windkraftwerke rasch und stark zunehmen. Besonders in den USA werden inzwischen vermehrt Kombinations-kraftwerke mit PV-Anlagen, Windturbinen und Batteriespeicher erstellt. Mit solchen Lösungen kann eine gute Versorgungssicherheit garantiert werden, zu heute konkurrenzfähigen Preisen.