Fensterflächen von Südost bis Südwest haben für die Sommer- und Übergangszeit immer einen äusseren Sonnenschutz und für den Winter einen inneren Blendschutz.
Sonnenschutz Südost-Südwest
Da die Sommersonne im Süden sehr hoch steht, ist hier die Beschattung einfach zu bewerkstelligen. Für eine normale Stockwerkshöhe genügt in der Regel ein 1,5 m langer, ausladender Knickarmstoren, eine ausschwenkbare Brüstung oder ein temporäres Vordach, das Mitte April herausgezogen und Anfang Oktober wieder eingeschoben wird. Natürlich kann man auch handelsübliche äussere Storen verwenden. Als einfachste Regeleinrichtung hat sich eine Jahresschaltuhr bewährt, die den Sonnenschutz während der Winterzeit ausser Betrieb setzt (dies bedingt allerdings eine Motorisierung und eine von den Bauteilen getrennte Kabelführung, wie sie im Passivhausbau üblich ist).


Sonnenschutz Ost und West
Da die Sommersonne morgens wie auch gegen Abend sehr tief steht, sind nur senkrechte Sonnenschutzvorrichtungen tauglich. Textile Senkrechtstoren ermöglichen bei einem tiefen g-Wert jedoch lediglich einen marginalen Durchblick. Eine gute Lösung sind in diesem Fall nach wie vor Lamellenstoren. Ost- und Westbeschattungen sind aufgrund des Überhitzungspotenzials mit mehr Sorgfalt zu planen als Südverschattungen, denn tiefe g-Werte sind entscheidend.
Blendschutz im Winter Südost-Südwest
Der innere Blendschutz für den Winter ist ein Schlüsselelement im solaren Direktgewinnhaus, da kein äusserer Sonnenschutz in Betrieb sein darf. Die Aufgaben umfassen aber nicht nur den Blendschutz, sondern auch die Lichtumlenkung und die Verdunkelung. Der innere Blendschutz gehört zur Basisausrüstung eines Sonnenhauses. Man kann Wohnungsmietern nicht im Winter den äusseren Sonnenschutz abschalten und derweil keine bauliche Einrichtung für den Blendschutz zur Verfügung stellen. Ein Schulzimmer funktioniert im Winter nicht ohne inneren Blendschutz (mit Vorteil als Lichtumlenkung konzipiert) und Verdunkelungsmöglichkeit.

