Kennzahlen dienen als Grundlage für die Vergleiche mit anderen und der Orientierung an Bestwerten. Sie sind insbesondere im Energiemanagement wichtig. Wie auch in der Betriebswirtschaftslehre allgemein, gilt auch hier:

If you can’t measure it, you can’t manage it! 29

Als Kennzahl wird eine definierte und damit vergleichbare absolute oder relative Grösse bezeichnet, die messbar ist. Die effektiven Zahlenwerte in konkreten Fällen werden als Kennwerte bezeichnet. Es gibt es zwei Arten von Kennzahlen: relative und absolute Kennzahlen. Relative Kennzahlen werden aus dem Verhältnis einer Kenngrösse (der Zahl im Zähler) – etwa Leistung oder Kosten – zu einer Bezugsgrösse wie Arbeitsplatz oder Flächeneinheit gebildet. Eine relative Kennzahl ist also ein klar definierter, spezifischer, eingegrenzter Wert, bezogen auf eine klar definierte Einheit resp. Bezugsgrösse. Relative Kennzahlen können für Prozesse, betriebliche Leistungen, Verbrauchswerte oder Grössen der Infrastruktur gebildet werden. Eine relative Kennzahl wird wie folgt definiert:

Relative Kennzahl = Kenngrösse/Bezugsgrösse

Beispiele von relativen Kennzahlen:

  • Leistung/Output pro Arbeiter
  • Energieverbrauch pro Flächeneinheit (Energiekennzahl)
  • Kosten pro Arbeitsplatz
  • Fläche pro Mitarbeiter
  • Arbeitskosten pro Stunde

Das Problem oder die Herausforderung an relative Kennzahlen ist, dass die Bezugsgrösse bekannt sein muss. Im Energiemanagement ist dies oft die Energiebezugsfläche (siehe Kapitel 11). Absolute Kennzahlen sind Werte, die als absolute Zahl gemessen werden können.

Typische absolute Kennzahlen sind zum Beispiel:

  • Rendite eines Immobilienportfolios
  • Kosten eines Projekts
  • Umsatz mit einem Produkt
  • Prozentsatz zufriedener Kunden
  • Wirkungsgrad einer Maschine
  • Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe